Neuss Uedesheim hofft auf schnelles Netz

Neuss · Noch ist der Stadtteil Uedesheim in Sachen schnelles Internet unterversorgt. Doch das könnte sich bald ändern - und das Dauer-Thema damit beendet werden. Der private Investor Deutsche Glasfaser will Uedesheim an sein Netz anschließen und den Bürgern damit ein schnelles Surfen im Netz ermöglichen.

 Stellte sich Fragen der Uedesheimer: Bürgermeister Reiner Breuer.

Stellte sich Fragen der Uedesheimer: Bürgermeister Reiner Breuer.

Foto: woi

Politiker wie der Stadtverordnete Stefan Crefeld und Bürgermeister Reiner Breuer sowie Amtsleiter der Stadtverwaltung stellten sich den Fragen der Bürger. Außerdem erklärte Nicole Holländer von der Deutschen Glasfaser, wie die jetzt beginnende Nachfragebündelung im Ort funktioniert. 40 Prozent der Bürger müssen einen Vertrag mit dem Investor schließen - ansonsten lohnt sich das gesamte Vorhaben für das Unternehmen nicht. "Ziehen 40 Prozent der Uedesheimer mit, können wir eine komplett neue Kommunikations-Infrastruktur im Stadtteil verlegen", sagte Holländer. Bis zum 14. März sollen Interessierte Zeit haben, sich zu melden. Alle Fragen will das Unternehmen auch bei einer weiteren Bürgerversammlung Anfang des Jahres klären. Auf die Frage eines Anwohners erklärte Nicole Holländer, dass die Glasfaser im Hochwassergebiet Uedesheim durch erfahrene Bauunternehmen verlegt werden würde, so dass das Wasserschadens-Risiko minimiert werden könne.

Für Bürgermeister Reiner Breuer, der jetzt gut einen Monat im Amt ist, war es die erste Bürgerversammlung in dem 4418 Einwohner zählenden Stadtteil. "Uedesheim ist ein kompakter Stadtteil mit einer guten sozialen Infrastruktur", sagte der neue Verwaltungschef. Dennoch würden den Ort im Wesentlichen drei Dinge beschäftigen: die fortschreitende Digitalisierung, der demografische Wandel - und auch das Thema Zuwanderung. "Die Stadt Neuss erhält jetzt knackige Regelzuweisungen von Flüchtlingen. Bis zu 100 Menschen müssen wir pro Woche unterbringen. Auch Uedesheim müssen wir mit einbeziehen", kündigte der SPD-Politiker an. Er vertraue dabei auch auf die Unterstützung der Uedesheimer.

Auf Nachfrage eines Einwohners betonte Breuer, dass die Verwaltung allen Möglichkeiten nachgehen werde, jedoch auf Dauer nicht vermeiden könne, dass auch öffentliche Gebäude wie Turnhallen als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden müssen. "Die rasante Entwicklung hat uns überholt", sagte Breuer, dessen Ziel es ist, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Bei der zweistündigen Versammlung ärgerten sich viele Bürger darüber, dass der Ort nach wie vor von der B 9 aus nur über das Nadelöhr Rheinfährstraße erreichbar ist.

(cka)
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