Der Kletterstein steht zwischen einem Spielplatz und einem Sportfeld im neuen Insel- und Uferpark im Hafen. Bei leicht bedecktem Himmel und frischer Brise konnte Bürgermeister Herbert Napp die neue Attraktion eröffnen. "Ich wünsche Brücke und Park eine gute Resonanz in der Öffentlichkeit", sagte das Stadtoberhaupt vor Bürgern, Politikern, Mitarbeitern von Stadtverwaltung und Vertretern von im Hafen ansässigen Firmen.

Joannas Großmutter ist überzeugt, dass dies gelingt. "Hier ist für jeden etwas dabei", erklärt sie. "Die Kinder haben tolle Spielplätze, und als Erwachsener kann man schön auf den Bänken sitzen und schauen, was im Hafen so passiert." Das meint auch Vanessa Breuer. Sie ist mit Mann Dirk und Kindern ebenfalls zur Eröffnung gekommen. "Es ist zwar noch etwas kahl hier, aber es wird bestimmt schön", sagt sie.

Das versichert Andreas Nieder, Projektleiter der Gartenbaufirma Leonhards: "Der Rasen ist eingesät. In zwei, drei Wochen ist hier alles grün." Bis gestern Mittag hat er mit seinen Kollegen unter Hochdruck gearbeitet. "Wir mussten noch die Sitzsteine, Bänke und Mülleimer aufstellen und das Gelände für die Eröffnung reinigen", berichtet er.

Zur Feier steuerten die Wuppertaler Landschaftsgärtner einen Kran bei, mit dem sich die Gäste in einem Korb auf über 40 Meter hochziehen lassen und den Blick über das neue Gelände schweifen lassen konnten - und über die Speichergebäude auf der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens 1. Dort plant der Düsseldorfer Projektentwickler Divag Lox moderne Büros auf über 15 000 Quadratmetern und ein Parkhaus mit 430 Stellplätzen. "Wir haben schon Interessenten für rund 3800 Quadratmeter", berichtet Rainer Kohl von Divag Lox. Alle kämen von außerhalb. Auch ein Badeschiff vor dem Gebäude nach Berliner Vorbild können sich die Planer vorstellen. "Aber dafür müssen wir uns noch mit Politik und Stadtverwaltung abstimmen."

Die neue, noch namenlose Brücke verbindet beide Ufer des Hafenbeckens 1. "Sie ist ästhetisch gut gemacht", lobt Winfried Buchholz (71) aus Norf das geschwungene Bauwerk. Er ist zusammen mit Ingeborg Ollig und Renate Hahn extra zur Eröffnung gekommen. "Der Uferpark ist schon ein Stück von uns entfernt", sagen die beiden Rentnerinnen. "Aber wenn man in der Stadt ist, kann man hier gut mal eine Stunde ausspannen."

Bernd Koenemann, Vorsitzender des Stadthafenbeirates, freut sich vor allem über eins: "Kostenüberschreitungen sind bei Bauprojekten in dieser Größenordnung üblich. Hier konnten aber die Kostenschätzungen in allen Gewerken eingehalten werden." Bürgermeister Napp hofft, dass sich in Kürze auch Interessenten für die noch brach liegenden Flächen zwischen Kino und Speichergebäuden finden.