Neusser Woche Finanzspritze Für Die Regiobahn Und wieder muss die Politik nachbessern ...

Neuss · Ob Krankenhäuser oder Regiobahn, kommunale Unternehmen machen dem Rhein-Kreis derzeit reichlich Arbeit und sie kosten ziemlich viel Geld.

Um es vorab klar zu sagen: Die Regiobahn ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. Mit täglich fast 23.000 Fahrgästen wird das als S 28 bekannte Angebot auf der Strecke von Kaarst über Neuss und Düsseldorf nach Mettmann bestens angenommen. Die Linie ist beliebt, weil sie pünktlich, sicher und sauber ist. Darum ist es richtig, wenn die Gesellschafter - die Städte Düsseldorf und Kaarst sowie die Kreise Neuss und Mettmann - bereit sind, frisches Geld nachzuschießen, damit der Bahn die Liquidität nicht ausgeht.

Aber mit dieser Argumentation zur Tagesordnung überzugehen, verbietet sich. Denn es geht einmal mehr um Steuerzahlers Geld und der hat ein Recht auf Transparenz. Der unheilvolle Drang von Politikern, unangenehme Themen hinter verschlossenen Türen zu beraten, setzt sich auch im Fall der Regiobahn fort. Sogar Kreistagsabgeordnete und Stadtverordnete erfuhren erst aus unserer Zeitung, welche finanziellen Belastungen auf die Haushalte zu kommen. Vor allem die CDU, die in dem Kaarster Kreistagsabgeordneten Christian Will den Aufsichtsratsvorsitzenden stellt, sollte sich daran erinnern, dass Politik kein Geheimverfahren für Eingeweihte ist. Richtig ist, dass die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft, der nun das Geld auszugehen droht, mit zu wenig Eigenkapital ausgestattet wurde. Das war bereits zur Gründung ein Webfehler und der wird nun entschärft. Das ist lange überfällig. Es müssen aber die Kostentreiber bis hin zu Hauptuntersuchungen und Reparaturen von den Verantwortlichen erklärt werden. Wer hat da wann seine Hausaufgaben nicht gemacht? Wieder geben Politiker in den Aufsichtsgremien kommunaler Unternehmen ein schwaches Bild ab. Kommt Ihnen das bekannt vor? Bei den Kreis-Krankenhäusern wurde so lange gewartet, bis sie tief in die roten Zahlen rutschten. Ihre Sanierung kostet heute viel Geld. Auch bei den Kreiskliniken hieß der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums Christian Will.

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(NGZ)
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