Neuss Unscheinbare Schönheit in Büttgen

Neuss · Naomi Akimoto und Sabine Odensaß zeigen ihre Kunst noch bis zum 13. Mai in der Rathausgalerie.

 Die Künstlerinnen Sabine Odensaß und Naomi Akimoto.

Die Künstlerinnen Sabine Odensaß und Naomi Akimoto.

Foto: Salz

Büttgen (barni) "Von der Schönheit des Unscheinbaren", heißt die Ausstellung, die jetzt in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen eröffnet wurde. Die beiden Künstlerinnen Naomi Akimoto (50) und Sabine Odensaß (59) hatten sich gemeinsam um eine Ausstellung in Büttgen beworben. Das war eine gute Idee, nicht zuletzt, weil die Exponate der beiden Künstlerinnen sehr gut miteinander harmonieren - so ist eine Ausstellung entstanden, die wie aus einem Guss wirkt.

Die Werke sind bis auf eine Ausnahme leicht zuzuordnen: Naomi Akimoto pflegt mit Ton zu arbeiten, Sabine Odensaß ist mit Bildern auf Papier, Leinen, Multuplexplatte und Alu-Dibond vertreten. Die einzige Ausnahme: Naomi Akimoto zeigt mit "Spaltung" ein Triptychon auf Papier - die Motive haben etwas Besorgniserregendes. Was da zu sehen ist, erinnert an aggressive Viren, wie sie sich uns unter einem Mikroskop darstellen.

Der Kulturausschussvorsitzende Wolfgang Reuter begrüßte die Vernissage-Gäste, die Kunsthistorikerin Sabine Elsa Müller führte in die Ausstellung ein. Alle Exponate wirken eher reduziert, bilden ein harmonisches Ganzes und auch ohne zu wissen, dass eine der beiden Frauen aus Japan kommt, dürfte eine gewisse fernöstliche Prägung ins Auge fallen.

Müller gab zu verstehen, dass das Arbeiten mit Ton in Japan eine ganz andere Tradition habe als bei uns. Naomi Akimoto, die in ihrem Heimatland, wie auch an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat, zeigt unter anderem eine Bodeninstallation, die an einen Seerosenteich erinnert. Es sind Formen, die an die Natur erinnern, so aber in der Natur nicht vorkommen. Auch eine Wandinstallation besteht aus Dutzenden Elementen, die Farben reichen von Weiß bis Grüngelb, auch hier sind Assoziationen zur Natur erkennbar. Ein dreidimensionales Äquivalent zu den Tuschezeichnungen sind die Tongebilde, bei denen der Grundkörper eine Kugel ist und daraus viele kleine runde, vorne geöffnete Tonkugeln zu wuchern scheinen.

Sabine Odensaß, die in Köln Malerei studiert hat, hat früher bevorzugt Porträts gemalt - davon ist sie mittlerweile weit entfernt. Der Betrachter mag hier und da Landschaften zu erkennen glauben. Die Papiere spielen eine wichtige Rolle, die Künstlerin arbeitet mit Pigmenten und Tusche, spart dabei nicht dem Wasser und lässt so dem Zufall seine Chance. So entstehen Rinnsale wie in der Natur, in der sich die Künstlerin gerne aufhält.

(NGZ)
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