Neuss Vermisster Zwölfjähriger am Hauptbahnhof aufgegriffen

Neuss · Dank eines aufmerksamen Neussers konnte ein vermisst gemeldeter Junge aus Köln (12) am Donnerstagabend am Neusser Hauptbahnhof wohlbehalten von der Polizei in Obhut genommen werden. Er wurde zur medizinischen Kontrolle vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, dort übernahmen Angehörige die Betreuung des Jungen.

Zu den Hintergründen, weshalb der Zwölfjährige sich seit Donnerstagvormittag nicht mehr zu Hause blicken ließ, gab es gestern keine Angaben. Hinweise auf eine Straftat liegen nicht vor.

Ohne die Aufmerksamkeit des Neussers hätten die Erziehungsberechtigten vermutlich so schnell keine Nachricht erhalten, dass der Junge, der mit einer Vermisstenmeldung offiziell gesucht wurde, wohlbehalten aufgegriffen werden konnte. Zu großes Aufheben um sein Handeln möchte René Dittmann (25) allerdings nicht machen. Es sei für ihn selbstverständlich gewesen, sich um den Jungen zu kümmern. Der Neusser betont, dass sich auch andere Personen am Bahnhof eingeschaltet haben. "Da war zum Beispiel eine 21 Jahre alte Frau, die mit mir gemeinsam versucht hat, den weinenden Jungen zu beruhigen", sagt der Helfer.

Dittmann kam von einem Abendessen mit Freunden und wollte mit der Bahn nach Kaarst fahren, als er den Jungen gegen 21.30 Uhr erblickte. "Er stand mit drei älteren Jungen und einem Mädchen da und weinte", sagt er. Da ihm die Situation merkwürdig vorkam, sprach Dittmann den Jungen an. Als sich herausstellte, dass ihn die Jugendlichen nicht kannten, wurde er stutzig. "Ich wollte wissen, was los war", sagt Dittmann. Zunächst hatte er befürchtet, der Zwölfjährige sei eventuell mit den Jugendlichen aneinandergeraten. "Aber das war nicht der Fall." Da der Zwölfjährige aber offenbar ohne Begleitung abends am Hauptbahnhof war, rief Dittmann die Polizei.

Als der Junge das mitbekam, sei er zunächst davon gelaufen. Doch Dittmann holte ihn ein und sorgte schlussendlich mit Hilfe der 21-Jährigen dafür, dass der Junge an die Polizei übergeben werden konnte. Dass es sich dabei um einen als vermisst Gemeldeten handelte, ahnte der Neusser nicht. "Das habe ich dann erst von der Polizei erfahren", sagt er.

(NGZ)
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