Bürgermeister Herbert Napp widersetzt sich Bezirksregierung "Vesuv von Neuss" will weiter rauchen

Neuss · Bürgermeister Herbert Napp, der "Vesuv von Neuss", setzt sich über die Anordnung der Bezirksregierung Düsseldorf hinweg und will in seinem Büro weiter rauchen. Ein Amtsenthebungsverfahren glaubt er damit nicht zu riskieren, denn die Bezirksregierung könne nur seine Arbeit bewerten, nicht aber, was er in seinem Büro tue.

Herbert Napp - "Der Vesuv von Neuss"
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Nichtraucherschützer hatten den Bürgermeister ins Visier genommen, weil der sich auch öffentlich dazu bekannt hat, in seinem Amtszimmer zu rauchen. Das hatte er in eine Havana-Lounge umgewidmet. Die Bezirksregierung befand allerdings Ende Juni, dass sich Raucherräume nicht dazu eignen, Dritte zu empfangen. Ein Grund: Teppiche und Gardinen würden Schadstoffe auch dann ausdünsten, wenn in einem solchen Büro nicht geraucht wird.

"Ich darf Ihnen mitteilen", hält Napp in einer fünfzeiligen Stellungnahme an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (Rhein-Kreis Neuss) fest, "dass in meinem Büro weder Teppichboden, noch Gardinen oder Polstermöbel vorhanden sind."

Bürgermeister Herbert Napp gilt als passionierter Raucher. Auf einer Demonstration hatte er sich so deutlich gegen die neue Gesetzgebung ausgesprochen. Vom Nichtraucherschutzgesetz wollte er dabei nicht sprechen, denn das ist für ihn ein "Raucherverfolgungsgesetz", ein "Gesetz gegen Freude und Vergnügen", sagte Napp dazu.

Zu den Problemen mit der Bezirksregierung war es gekommen, weil der 66-Jährige in seinem Büro weiterhin rauchte, obwohl dies in öffentlichen Gebäuden nicht mehr gestattet ist. Nach Beschwerden von Nichtraucherschützern, erklärte der Bürgermeister sein Büro kurzerhand zum Raucherzimmer. Die Bezirksregierung sieht hingegen in der Sache keinen Spielraum: "Einzelbüros können keine Raucherzimmer sein."

(anch)
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