Neuss Volles Haus im neuen Memory-Zentrum

Neuss · Der Betrieb läuft an: Dicht gedrängt schauten sich die Besucher im neuen St.-Augustinus-Haus um - und waren begeistert.

 Christina Döhlings (r.) und Claudia Hilgers stimmten in der Cafeteria gemeinsam Weihnachtslieder an.

Christina Döhlings (r.) und Claudia Hilgers stimmten in der Cafeteria gemeinsam Weihnachtslieder an.

Foto: Andreas Woitschützke

Volle Flure und viele Fragen: Das St. Augustinus Memory-Zentrum hat die Neusser neugierig gemacht. Daher nutzten sie auch die Chance, sich das Zentrum für Menschen mit altersbedingten psychischen Erkrankungen und vor allem für Menschen mit Demenz genauer anzusehen. Am Tag der offenen Tür am Samstag standen die Räume offen und es waren alle Fragen erlaubt.

Beratung, Diagnose, Behandlung, wohnen und forschen, das alles vereint das Memory-Zentrum unter einem Dach. Das ist auch das Einzigartige am Konzept der neuen Einrichtung. Das gemeinschaftliche Projekt der St. Augustinus Fachkliniken und der Seniorenhilfe bietet gebündelte Hilfen und die Wege zu den einzelnen Anlaufstellen sind denkbar kurz. Das wurde spätestens bei den Rundgängen klar, im Erdgeschoss sind alle Bereiche vereint.

Die Beratung ist direkt dem Foyer angeschlossen, wendet man sich nach rechts befindet man sich in der Ambulanz und kommt an der nächsten Ecke in der Tagesklinik an. Im hinteren Bereich befinden sich die Kurzzeitpflege und der Bereich Forschung, während das stationäre Wohnen in den oberen Etagen Platz gefunden hat. So können die verschiedenen Bereiche Hand in Hand arbeiten.

Den Rahmen für das neue Konzept bietet eine moderne Architektur mit viel Licht und Raum zur Begegnung, zwei Innenhöfen und klaren Strukturen. Zwar läuft der Betrieb erst seit rund zwei Wochen an, aber die ersten positiven Synergieeffekte sind für Manfred Steiner als Leiter der Beratung und der Tagesstätte schon spürbar: "So hatten wir uns das vorgestellt", sagt er. Dabei bietet die Beratung nur den ersten Schritt, mit kurzen Wegen kann dann weiter geschaut werden, was für die Betroffenen und ihre Angehörigen Sinn macht.

Das Konzept hat auch das Umfeld neugierig gemacht. Viele haben das Gebäude seit 2013 wachsen sehen und wollten jetzt auch einmal schauen, wie es geworden ist. So ging es auch Ernst-Günter Hahn: "Es ist echt beeindruckend. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, hier eine kompetente Anlaufstelle zu haben, wenn es nötig ist." Ähnlich positiv war auch der Eindruck von Herbert Scheer nach seinem Rundgang: "Das ist an vielen Stellen gut durchdacht. Schön finde ich auch die Kapelle, bei der man eine Wand wegschieben kann, um sie zu vergrößern."

In der Cafeteria ließen sie ihre Eindrücke erste einmal sacken. Etwas vorweihnachtliche Besinnlichkeit verbreiteten dort Christina Döhlings und Claudia Hilgers. Gemeinsam stimmten sie Weihnachtslieder an, live und ohne Verstärker, ohne sich vom Gewusel um sie herum beeindrucken zu lassen.

Den ganzen Tag über führten die Mitarbeiter die Besucher durch die Räumlichkeiten. Wer etwas Bewegung brauchte, konnte das Dreirad-Tandem ausprobieren. Übergeben wurde das Rad von Stephan Meiser, Unternehmenssprecher der Sparkasse Neuss. Die Sparkassenstiftung hat die Anschaffung des motorgestützten Spezialrads ermöglicht.

(NGZ)
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