Neuss Weihnachtszeit ist Taschendiebzeit

Neuss · Dichtes Gedränge lockt in diesen Wochen auch ungebetene Gäste in die City. Die Polizei kündigt verstärkte Präsenz an. Zudem wurde jetzt ein Konzept vorgestellt, dass einen reibungslosen Weihnachtseinkauf gewährleisten soll.

 Die Polizei erhöht in der vorweihnachtlichen Zeit auch in diesem Jahr ihre Präsenz in der Innenstadt.

Die Polizei erhöht in der vorweihnachtlichen Zeit auch in diesem Jahr ihre Präsenz in der Innenstadt.

Foto: Woitschützke

Für Händler ist die Weihnachtszeit die Haupteinnahmequelle des Jahres. Etwa 208 Millionen Euro Umsatz in den Monaten November und Dezember soll das diesjährige Weihnachtsgeschäft dem Neusser Einzelhandel bescheren - eine Steigerung von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das prognostiziert der Handelsverband Nordrhein-Westfalen - Rheinland (HVR). Um dem Kunden den Weihnachtseinkauf so leicht wie möglich zu machen und somit den lokalen Geschäften einen positiven Jahresabschluss zu ermöglichen, hat der HVR auch in diesem Jahr gemeinsam mit der Kreispolizei, Stadtwerken, Stadtverwaltung, Entsorgungsbetrieben, Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) sowie Neuss Marketing ein Maßnahmenpaket abgestimmt.

So versuchen das Tiefbauamt und das Amt für Verkehrsangelegenheiten durch die Vermeidung von neuen Baustellen eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt zu gewährleisten. "Wir versuchen, alle Maßnahmen - wenn möglich - ins nächste Jahr zu schieben", sagt Franz Kohlbecher, Leiter des Amtes für Verkehrsangelegenheiten. Es werde insbesondere darauf geachtet, die Hauptzufahrtstraßen frei zu halten. Auch auf eine ausreichende Bereitstellung von Parkplätzen soll geachtet werden.

Doch Gedränge in der Innenstadt und viel Bargeld in den Taschen locken auch ungebetene Gäste in die City. So weisen Thomas Gilleßen, Leiter des Kriminalkommissariats für Kriminalprävention und Opferschutz, sowie Thomas Doege, Stellvertretender Wachleiter, auf die erhöhte Taschendiebstahl-Gefahr in der Adventszeit hin. "Wir gehen davon aus, dass die Neusser Bevölkerung in der Adventszeit nicht verschont bleibt", sagt Gilleßen, zumal die Zahl der festgestellten Taschendiebe im ersten Halbjahr dieses Jahres mit 393 im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres (374) leicht angestiegen sei. Deshalb erhöht die Polizei während der vorweihnachtlichen Zeit auch in diesem Jahr ihre Präsenz in der Innenstadt - und kündigt kriminalpräventive Maßnahmen an. So wollen die Beamten am morgigen Samstag von 11 bis 15 Uhr an der Niederstraße vor dem Kaufhof Bürgern beratend zur Seite stehen. Auch die mobile Wache auf dem Hauptstraßenzug ist wieder besetzt. "Zudem setzen wir auf regen Austausch - unter anderem mit dem kommunalen Servicedienst", sagt Thomas Doege. Auch in den Bussen soll mit Schildern und Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahren hingewiesen werden, wie Stadtwerke-Sprecher Jürgen Scheer mitteilt. Scheer macht zudem auf den Sonderfahrplan für den Nahverkehr aufmerksam. Dieser sei an diese besonders betriebsame Zeit angepasst worden.

Menschen, die ungestört ihren Weihnachtseinkauf erledigen können, freuen Christoph Napp-Saarbourg als ZIN-Vorsitzenden besonders. "Wichtig ist es, einen Anreiz zu schaffen, in die Stadt zu kommen", sagt der Apotheker. Dazu beitragen soll nicht nur die ausgebaute Weihnachtsbeleuchtung, in die eine vierstellige Summe investiert wurde, sondern auch eine freie Parkstunde in den Parkhäusern, über die sich die Besucher der Neusser Innenstadt am Samstag, 10. Dezember, freuen können. Darüber hinaus kündigen ZIN und Neuss Marketing neben der Möglichkeit zur Kinderbetreuung auch Charity- und Beschenk-Aktionen an.

(NGZ)
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