Kommentar Wenn der Kreistag zur Arena wird

Mehr als vier Stunden hitzige Diskussion, gewürzt mit einem guten Schuss Vorwahl-Polemik - nach der Eklat-Sitzung mit dem Auszug der Opposition vor zwei Monaten verlief die jüngste Kreistagssitzung erneut turbulent.

Im Kampf von Amtsinhaber Hans-Jürgen Petrauschke (CDU, unterstützt von FDP und UWG) und Herausforderer Hans Christian Markert (Grüne), der auch für SPD, Linke, Piraten und Die Aktive antritt, um das Landratsamt wird der Kreistag zur Arena. Das muss kein Fehler sein. Im Ringen um die besten Ideen für die Zukunft des Kreises darf's ruhig lebendig zugehen. Schade nur, wenn sich die Auseinandersetzung dann im argumentativen Stellungskrieg verliert oder in nervtötenden Diskussionen über Formalia erstickt. Vielleicht wäre das ein gutes Argument für die Übertragung der Sitzungen im Internet. Wer nicht riskieren will, noch mehr Wähler zu Nicht-Wählern zu machen, wird sich dann vielleicht am Riemen reißen. Und die Wähler könnten sich auch gleich selbst ein Bild machen. Beispiel: Wirtschaftsförderung. Da wird beklagt, dass im Kreisausschuss zu wenig Zeit bleibe für Diskussion und Expertengespräche. Kann sein. Klar ist aber auch: Viele Sitzungen in der Vergangenheit waren ziemlich früh beendet und eingeladene Experten - etwa bei den Beratungen über das Wirtschaftsförderungskonzept im Herbst vergangenen Jahres - konnten sich nur sehr selten vor Nachfragen nicht retten. Frank Kirschstein

(NGZ)
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