Neuss Werhahn-Tochter Zwilling übernimmt Pfannenhersteller

Neuss · Der Neusser Mischkonzern Wilh. Werhahn KG wächst weiter. Die Solinger Konzerntochter Zwilling hat den italienischen Kochgeschirrhersteller Ballarini übernommen. Das teilte Zwilling gestern mit. Die Kartellbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen. "Wir rechnen mit der Freigabe im Oktober oder November", sagte Erich Schiffers, Vorstand der Zwilling AG. Ballarini ist ein renommiertes Familienunternehmen mit Sitz im norditalienischen Rivarolo, das mit der Produktion von Töpfen und Pfannen im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 60 Millionen Euro erzielt hat. "Ballarini ist Qualitätsführer und einer der größten Hersteller von antihaftversiegeltem Aluminium-Kochgeschirr", lobt Erich Schiffers. "Die hochwertigen Produkte von Ballarini passen perfekt in unser Portfolio und werden wesentlich zum Erreichen unserer Wachstumsziele beitragen." Maßgeblich begleitet wurde die Übernahme durch die Werhahn-Finanzchefin Kathrin Dahnke.

 Der Neusser Erich Schiffers, Vorstand der Zwilling AG.

Der Neusser Erich Schiffers, Vorstand der Zwilling AG.

Foto: Warren/Zwilling

Das Kalkül dahinter: Zwilling will weltweit in den Markt mit Aluminium-Pfannen einsteigen. Pfannen sollen dazu im italienischen Werk produziert und unter dem Markennamen Zwilling weltweit vertrieben werden, wobei auch der Vertrieb unter dem bisherigen Namen Ballarini möglich ist. Die Italiener sind im Heimatland Marktführer und haben in Deutschland einen Marktanteil von gut zehn Prozent. Sonst wird der internationale Markt noch nicht bedient. "Der für uns relevante Weltmarkt liegt bei einer Größe von zwei Milliarden Euro", sagt Schiffers, der aus Neuss stammt und heute in Köln lebt. Schiffers ist der Sohn des früheren IHK-Präsidenten Carl-Albert Schiffers.

Kochgeschirr ist für Zwilling ein guter Wachstumstreiber. "Wir machen mittlerweile mehr Umsatz mit Kochgeschirr als mit Messern", sagt Schiffers. In diesem Jahr werde ein Gesamtumsatz von 750 Millionen Euro erwartet, 2014 waren es noch rund 650 Millionen Euro. Damit liegt Zwilling voll auf Konzernlinie. Vorstandssprecher Anton Werhahn hatte vor wenigen Wochen noch weitere Übernahmen in den Bereichen Konsumgüter und Finanzdienstleistungen angekündigt. "Die damit einhergehende Ergebnis- und Wertsteigerung soll der zunehmenden Zahl der Gesellschafter Rechnung tragen", sagte Werhahn dem "Handelsblatt".

(NGZ)
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