Neuss Werke aus Portigon-Sammlung für das Sels-Museum

Neuss · Eine Collage von Max Ernst und eine Kohle-Arbeit von Fernands Botero sind Dauerleihgaben der Kunstsammlung NRW.

 Mit Kohle auf Leinwand hat Fernando Botero 1968 das titellose Bild gemalt

Mit Kohle auf Leinwand hat Fernando Botero 1968 das titellose Bild gemalt

Foto: csm

Das Clemens-Sels-Museum wächst. Zumindest in seiner Sammlung. Zwei neue Arbeiten kommen hinzu, die aus dem Bestand der ehemaligen Sammlung der Portigon AG stammen und nun dem Neusser Haus als Dauerleihgaben überlassen werden. Dabei handelt es sich um die beiden grafischen Arbeiten "C'est déja la 22ème fois que Lohengrin ..." von 1920 und ein titelloses, 1968 entstandenes Bild von Fernando Botero.

 An Richard Wagners "Lohengrin" ist Max Ernsts Collage von 1920 angelehnt.

An Richard Wagners "Lohengrin" ist Max Ernsts Collage von 1920 angelehnt.

Foto: Kunstsammlung NRW

Die Initiative für die Bewerbung ging vom Kulturausschuss aus. Der hatte in seiner Sitzung im September 2015 beschlossen, dass die Verwaltung sich rechtzeitig um Dauerleihgaben aus der ehemaligen Sammlung der Portigon AG bewirbt. Was das Clemens-Sels-Museum auch getan hat, als etwa ein Jahr später der offizielle Aufruf zu den Anfragen für Dauerleihgaben aus der Stiftung "Kunst im Landesbesitz", in die die Werke der Portigon AG überführt worden sind, kam. Gern hätte das Neusser Haus auch noch "Der Mack'sche Garten", von August Macke 1911 gemalt, bekommen, hat aber nur den Zuschlag für Ernst und Botero bekommen. Der Versicherungswert der Collage mit Gouache auf Papier von Max Ernst wird mit 41.000 Euro und der von Boteros Kohle-auf-Leinwand-Bild mit 50.000 Euro beziffert.

Auf jeden Fall aber sieht die Kulturverwaltung in der Entscheidung des Kulturfachlichen Beirats eine Würdigung für das Clemens-Sels-Museum. Schließlich hatte das Neusser Haus Max Ernst die erste Einzelausstellung nach dem zweiten Weltkrieg ausgerichtet und seit dem insbesondere seine grafischen Arbeiten präsentiert und vermittelt. Auch das kleine Grafische Kabinetts wurde 2010 mit einer Ausstellung zu Max Ernst eröffnet.

Mit dem Werk von Fernando Botero sei es möglich, einen Brückenschlag zu dem wichtigen Samm-lungsbereich der Naiven im Neusser Museum zu schlagen, heißt es seitens der Verwaltung. Botero schätzte nicht nur die Naive Kunst im Allgemeinen, sondern ließ sich insbesondere von den Werken Bombois' inspirieren: "Der Kulturfachliche Beirat würdigt damit das Bestreben des Museums, der Naiven Kunst auch einen Einfluss auf die Avantgarde beizumessen."

Der Dauerleihvertrag zwischen der Kunstsammlung NRW und dem Clemens-Sels-Museum wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Kosten für Versicherung, Pflege und Transport übernimmt der Leihnehmer. Ziel der Neusser ist es, die Werke am Internationalen Museumstag 2018 öffentlich zu präsentieren.

(hbm)
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