Neuss Wettbewerb für Jugend- und Kinderkultur

Neuss · Zum ersten Mal wird in Neuss der landesweite Wettbewerb für den Jugendkulturpreis NRW ausgerichtet. Alle zwei Jahre können sich Kinder und Jugendliche mit ihren Projekten bewerben. Verleihung ist am 27. September.

Neuss: Wettbewerb für Jugend- und Kinderkultur
Foto: Max Schmdit/LKD

Seit mehr als 20 Jahren wird der Jugendkulturpreis NRW verliehen. Mehr als zehn Mal insgesamt, denn alle zwei Jahre sind Kinder und Jugendliche aufgerufen, sich mit einem Projekt um die Auszeichnung zu bewerben - was Neusser Einrichtungen und Vereine auch schon oft gemacht haben. Und ein Neusser hat es auch schon geschafft, sich unter den rund 200 Bewerbern bei der Jury aus erwachsenen Fachleuten sowie Jugendlichen durchzusetzen: Hamdi Berdid. Damals noch ein junger Spund und begnadeter HipHop-Tänzer. 2004 bekam er für seine Musical-Kurzfassung des Shakespeare-Liebesdramas "Romeo und Julia" die Auszeichnung.

Kein Wunder also, dass er, der seit rund neun Jahren zwar nicht mehr tanzt, aber als Vorsitzender des Vereins Kubid die Tänzer von Side B fördert, sich besonders freut, dass der Wettbewerb zum ersten Mal in Neuss über die Bühne geht. Und er verspricht: "Wir bewerben uns auf jeden Fall!"

Für das Großereignis, das laut Peter Kamp von der veranstaltenden Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste/Jugendkunstschulen NRW (LKD) rund 1000 Kinder und Jugendliche anzieht, stellt Neuss die Stadthalle bereit. Mit der "größten Bühne", wie Kulturdezernentin Christiane Zangs sagt, und einem "schönen repräsentativen Rahmen", wie Jürgen Sturm vom Vermieter Neuss Marketing findet. Die erste Begehung hat schon stattgefunden, und sowohl Kamp wie auch die LKD-Organisatorinnen Nadja Höll und Manuela Wenz sind davon überzeugt, dort alle Möglichkeiten zu haben, um allen Bewerbern die Chance zu geben, sich zu präsentieren. Denn es gehört zum Prinzip des Wettbewerbs, dass jeder zeigen kann, was er eingereicht hat - auch wenn der Jugendkulturpreis nur in drei Kategorien vergeben wird: für Kinder bis 13 Jahre, für Jugendliche ab 14 Jahre und für Projekte, die eine europäische Ausstrahlung haben (Young European Award).

Gewissermaßen über Bande kam die Veranstaltung nach Neuss. Peter Kamp, bestens vertraut mit der Alten Post, trug die Idee an deren Leiter Hans Ennen-Köffers heran, der wiederum keine Mühe hatte, Zangs und andere Hauschefs der Kultur davon zu überzeugen. Und weil nicht nur sie, sondern auch Zangs' Beigeordneten-Kollege Ralf Hörsken (für Jugend, Integration, Soziales) gerade die Vernetzung mit der Neusser Jugendarbeit und ihren Einrichtungen als Besonderheit des Wettbewerbs sieht, war er ebenso schnell im Boot. Jürgen Sturm von Neuss Marketing erkannte den Werbeeffekt und verspricht: "Wir werden auch werbetechnisch unterstützen."

"Wir legen großen Wert auf die Beteiligung von Jugendlichen in allen Phasen des Wettbewerbs", sagt Peter Kamp, "das fängt bei der Jury an, geht über die Bühnentechnik bis hin zur Moderation der Veranstaltung." 60 Jugendliche werden dafür rekrutiert, die "die Veranstaltung im Prinzip allein wuppen".

Rund 80.000 Euro steckt der LKD in die rund einjährige Vorbereitung des landesweiten Wettbewerbs, 60.000 Euro kommen dieses Mal nach Aussage von Kamp vom Land NRW, 20.000 Euro von der Stadt Neuss. "Die Summe wird gedrittelt", sagt Zangs und sieht darin auch eine Investition in die Zukunft: "Denn es ist schwer, Jugendliche für die Kultur zu erreichen."

(hbm)
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