Neuss Whitesell-Areal bleibt auf jeden Fall Industriefläche

Neuss · Die IG Metall ist weit davon entfernt, mit den Verantwortlichen des Whitesell-Konzerns über Sozialpläne, Transfergesellschaften oder Ausgleichszahlungen für die 300 Mitarbeiter der Neusser Schraubenfabrik zu verhandeln. Das betonte sie auch in den Betriebsversammlungen Anfang der Woche noch einmal.

Sie will vielmehr die Arbeitsplätze in diesem Werk, das der neue amerikanische Besitzer im Zuge einer Restrukturierung seiner Deutschlandwerke schließen will, dauerhaft erhalten. Das geht, so der Erste Bevollmächtigte Nihat Öztürk, nur über eine Freigabe der Werke durch den neuen Besitzer. Um ihn dazu zu bewegen, müsse man "von allen Seiten den Druck auf Whitesell wesentlich erhöhen." Das schließe die Kunden des Automobilzulieferers ein.

Ein wichtiges Plus für die Gewerkschaft in diesen Verhandlungen ist die klare Haltung der Stadt, die Werksschließung nicht mit einer Aufwertung der Fläche als Bauland belohnen zu wollen. "Sollte Whitesell darauf spekulieren, hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht", stellt Öztürk klar. "Die Fläche bleibt ein Industrieareal."

Tatsächlich hatte die Stadt schon in den beiden vorangegangenen Insolvenzverfahren des unter dem Namen Bauer & Schaurte gegründeten Traditionsunternehmens klar gemacht, über einen Ankauf des Standortes zu verhandeln oder mit einem Investor in eine andere Nutzungsplanung zu gehen. Öztürk sieht eine Zukunft für das Werk, das neben guten Produkten und Produktentwicklern auch über qualifiziertes Personal verfüge. Voraussetzung sei aber der Ausstieg von Whitesell, der sich nicht als seriöser industrieller Investor entpuppt habe - sondern, so Öztürk, als Zocker.

(-nau)
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