Neuss Wie Grefrath auf den Hund kam

Neuss · 370 Aktive waren im Grefrather Tulpensonntagszug dabei. Der gilt als besonders familienfreundlich. Ein Blickfang darin war ein großer schwarzer Hund in Begleitung des Kinderprinzenpaares – als Tiger verkleidet.

Karnevalszug in Grefrath
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370 Aktive waren im Grefrather Tulpensonntagszug dabei. Der gilt als besonders familienfreundlich. Ein Blickfang darin war ein großer schwarzer Hund in Begleitung des Kinderprinzenpaares — als Tiger verkleidet.

Mit einem Frostschaden hatten die Karnevalsfreunde 1970 beim Tulpensonntagszug zu tun. Ara, das Wappentier der Gesellschaft auf dem Wagen des Elferrates, war rettungslos hinüber. Also sprang Manuela Kemen als lebendiger Ara für die Figur ein.

Eine gute Wahl, denn Ganzkörper-Tierkostüme gehörten bei den gestrigen Minustemperaturen zu den beliebtesten Verkleidungen. Wenn man nicht, wie einer der 370 Aktiven im Zug, einen Grill hatte, um sich zu wärmen und mit warmen Würstchen zu versorgen.

Sechs große Mottowagen, fünf Kleinwagen und sieben Fußgruppen reihten sich zu dem Umzug hintereinander. Von dort regnete es reichlich Kamelle auf die Menschen am Zugweg. Getreu dem diesjährigen Motto: "Mer hant ken Miese mer drieße op de Krise".

Viel Mühe hatte sich die junge Gruppe "Da jeht noch wat" mit ihrem Mottowagen gegeben. Sie fuhr mit ihrem Piratenschiff "Party Kahn" durch das Meer der Jecken am Straßenrand. "Mit gefühlten 10 000 Watt Musik", wie Mike Kemen kommentierte, der Vorsitzender der Karnevalsfreunde.

Kemen betonte, dass viele junge Leute aktiv am Grefrather Karneval teilnehmen. Sorge, dass diese Tradition in dem Ort mal aussterben könnte, hat er nicht. "Auch unsere Besucherzahlen sind ansteigend. Viele Leute kommen aus den umliegenden Dörfern, die keinen eigenen Umzug haben." Als Konkurrenzveranstaltung zum Kappessonntagszug in der Innenstadt sieht er den Tulpensonntagszug nicht, ist vielmehr stolz auf die kinderfreundliche Atmosphäre beim Zug.

Den Beweis dazu lieferte Familie Sanders. Sie war schon zum dritten Mal in Grefrath. "Der Zug ist hier nicht zu lang für die Kinder . Und es ist auch nicht so ein Gedränge, dass die Kinder gut gucken können", sagt Monika Sanders. Besonders gefallen haben Sarah (7) und Max (5) die Froschkönige und die Ägypter um den Wagen des Kinderprinzenpaares Nils und Lara. Diese beiden hatten jemand ganz Besonderen in ihrem Gefolge: Vorne an lief ein großer schwarzer Hund — als Tiger verkleidet.

"Der Tulpensonntagszug ist für uns der krönende Abschluss einer erfolgreichen Session", bilanziert Mike Kemen. "Wir arbeiten alle Hand in Hand. Der Fahrer des Traktors, der unseren Wagen fährt, hat für die nächsten elf Jahre seine Hilfe zugesichert und zum Dank eine Narrenkappe bekommen."

(NGZ)
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