Neuss Wie junge Modefirmen Herbst-Trends setzen

Neuss · Die Neusser Firma "Fashionsparkle" gibt Marken Starthilfe - und zeigt, was in dieser Saison in den Kleiderschrank gehört.

 Das Gegenstück zum Vokuhila - Judith Behmer mit einem Pullover, der vorne lang ist und hinten kurz.

Das Gegenstück zum Vokuhila - Judith Behmer mit einem Pullover, der vorne lang ist und hinten kurz.

Foto: woi

Wenn Judith Behmer

über Senf spricht, dann meint sie nicht das scharfe Gewürz, sondern eine Farbe. Dieser Ton sei neben Weinrot und Rost nämlich absolut angesagt in diesem Herbst. Gleiches gelte für Culottes, also etwas weiter geschnittene, kurze Hosen in Rockform. Dennoch gehe der Trend in diesem Herbst eher zu Enggeschnittenem. "Es ist nicht mehr so extrem lässig wie früher", erklärt Behmer, Geschäftsführerin und Gründerin der GmbH "Fashionsparkle", die Mitte Juni dieses Jahres an der Michaelstraße 70 Eröffnung feierte.

Das Konzept: Fashion-Startups aus der gesamten Bundesrepublik erhalten nicht nur Beratung, wenn es darum geht, wirtschaftlich erfolgreich zu werden, sondern können im Erdgeschoss auch ihre Ware ausstellen, um sie direkt am Verbraucher zu testen. So sollen junge Gründer Antworten erhalten auf Fragen wie: Was brauche ich für eine Gründung? Wie vermarkte ich mich am besten? Wie verhandele ich mit einer Produktionsfirma?

Mindestens zehn junge Labels stellen ihre Stücke an der Michaelstraße 70 aus. Die Sommermode ist längst verschwunden aus dem großen, detailliert geschmückten Schaufenster. Unter anderem ersetzt durch nachhaltig produzierte Schals und Wollmützen. Generell spielt Nachhaltigkeit bei "Fashionsparkle" eine obergeordnete Rolle. Die Produktionswege sollen möglichst kurz, die Materialien möglichst frei von Schadstoffen sein. Viele Firmen, die dort ausstellen, produzieren in Deutschland. Die Neusser Kunden sind laut Behmer gerne bereit, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, dafür aber ein hochwertigeres Produkt zu erhalten. Materialien wie Kaschmir oder Alpaka seien in diesen Monaten besonders gefragt.

Anna Meier ist als Werkstudentin für Einkauf und Marketing bei "Fashionsparkle" zuständig. "Die Neusser nehmen es sehr gut an. Mittlerweile haben wir auch schon Stammkundschaft", sagt sie. Erst kürzlich habe es in den Räumlichkeiten an der Michaelstraße 70 zudem ein Mutter-Tochter-Fotoshooting gegeben, bei dem das "Sparkleface" gesucht wurde. Weitere Events sind in Planung.

Wer mit Judith Behmer über die aktuellen Herbsttrends spricht, der erfährt, vieles ist erlaubt - außer 0815. Extravagant? Gerne. Ausgefallen? Noch lieber. Egal, ob Handtaschen im Metallic-Look, ein warmes Cape aus Alpaka-Wolle oder verschiedene Uhren aus hellem oder dunklem Holz. Anscheinend setzt der Herbst modisch nur wenige Grenzen. Da darf es dann auch schon mal Senf sein.

(NGZ)
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