Neuss Wiedereintrittsstelle ist eröffnet

Neuss · Ehrenamtler wurden geschult, um Interessierte an der Kirche zu beraten.

 Kirchenrat Joachim Müller-Lange hielt die Predigt bei der offiziellen Eröffnung der Wiedereintrittstelle der evangelischen Kirche im Hofcafé.

Kirchenrat Joachim Müller-Lange hielt die Predigt bei der offiziellen Eröffnung der Wiedereintrittstelle der evangelischen Kirche im Hofcafé.

Foto: Woi

Trotz Passionszeit war für die evangelische Kirche in Neuss der Samstag ein Tag zum Feiern. Das Hofcafé im Haus der Diakonie wurde zum Raum für einen fröhlichen Gottesdienst. Anlass war die Eröffnung der neue Eintrittstelle. Träger ist der Verband evangelischer Gemeinden in Neuss. Dort sollen Interessierte einfacher in die Kirche (wieder-)eintreten können.

"Viele Menschen brauchen einen festen Ort, an dem sie Gewissheit haben können, dass sie nicht umsonst da sind", sagte Kirchenrat Joachim Müller-Lange in seiner Predigt. Dieser Ort sei für viele Menschen die Kirche. Wer in dieser Kirche wieder einen Platz haben wolle, habe nun eine Anlaufstelle in Neuss.

In Düsseldorf und Rheydt gibt es bereits Eintrittstellen. Dort traten im vergangenen Jahr 90 (Düsseldorf), beziehungsweise 50 Menschen (Rheydt) in die evangelische Kirche ein. Die meisten davon sind Rückkehrer. Aber auch katholische Christen, die mit den vorgelebten Werten der Vertreter ihrer Konfession nicht mehr einverstanden sind, interessieren sich für die evangelische Kirche.

Doch in einer Hinsicht ist die neue Eintrittstelle in Neuss ein Pilotprojekt. Dort führen erstmals Ehrenamtler die Gespräche mit den Eintrittsinteressierten. Möglich ist das seit einem Beschluss der Landeskirche im Jahr 2015. Acht Ehrenamtler haben dafür in Neuss eine spezielle Fortbildung bekommen.

Am Samstag wurden sie im Gottesdienst offiziell beauftragt. Koordiniert wird die Arbeit von Pfarrerin Eva Brügge. Interessierte finden die Eintrittsstelle ab sofort im Haus der Diakonie, Am Konvent 14. Geöffnet hat sie Dienstag und Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung.

Besonderen Anklang fand am Samstag der stellvertretende Bürgermeister Sven Schümann (CDU) mit seinem Grußwort an die Versammelten. Darin reflektierte der katholische Christ die Vorzüge des Glaubens. Seine Rede wurde zu einem Plädoyer für eine Kirchenmitgliedschaft. "Kirche hat viel zu bieten. Sie ist ein Ort, Kraft für den Alltag zu schöpfen, begleitet einen vom Anfang bis zum Ende des Lebens, ist eine weltweite Gemeinschaft und unterstützt Schwache und Benachteiligte", sagte Schümann.

(NGZ)
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