Neuss Wilde Früchte für Likör und Marmelade

Neuss · Regina Thebud-Lassak erklärt, was man beim beim Sammeln von Früchten beachten sollte - und wie man sie weiterverarbeitet.

 Regina Thebud-Lassak zeigte den Teilnehmern der Exkursion den Ast einer Kornelkirsche mit noch unreifen Früchten im Südpark.

Regina Thebud-Lassak zeigte den Teilnehmern der Exkursion den Ast einer Kornelkirsche mit noch unreifen Früchten im Südpark.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Südpark hat nicht nur etwas fürs Auge, sondern auch kulinarische Leckerbissen zu bieten, weiß Regina Thebud-Lassak. "Dort gibt es etwa 20 Wildsträucherarten, deren Blüten oder Früchte essbar sind", sagt die Biologin, die bei der Volkshochschule (VHS) naturkundliche Exkursionen leitet. Bei der jüngsten Tour ging es deshalb in den Park in Reuschenberg.

 Die unreifen Früchte der Kornelkirsche (links) sind sehr sauer. Genießbar sind sie daher erst, wenn sie reif sind (rechts)

Die unreifen Früchte der Kornelkirsche (links) sind sehr sauer. Genießbar sind sie daher erst, wenn sie reif sind (rechts)

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"Der Schwarze Holunder steht im Moment voll in der Blüte", berichtet die 60-Jährige. "Daraus kann man wunderbar Gelee, Mus oder Likör machen." Man dürfe die Pflanze allerdings nicht mit dem giftigen Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) verwechseln. Auch die Kornelkirsche (Cornus Mas) mit ihren länglichen kirschähnlichen Früchten eigne sich hervorragend für Likör, Mus oder Marmelade. "Man muss allerdings mit der Ernte warten, bis die Früchte sehr reif sind. Sonst sind sie zu sauer", sagt die Biologin.

Neuss: Wilde Früchte für Likör und Marmelade
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Seit 38 Jahren führt Regina Thebud-Lassak durch die Natur. "Aber erst, seitdem ich im Ruhestand bin, beschäftige ich mich auch mit Rezepten zu Wildgemüse und Wildsträuchern", erzählt sie. "Am Anfang braucht man viel Zeit, um herauszufinden, wie man mit der ,Flotten Lotte' Früchte zerkleinert, sich die passenden Trichter, Kellen und Gläser zurecht legt und alles verarbeitet." Für das erste selbst gemachte Gelee oder den ersten Likör sollte man ihr zufolge durchaus einen ganzen Tag veranschlagen. Zeit, die sie als Berufstätige - sie war 28 Jahre bei Bayer im Marketing - nicht hatte. Aber die Mühe lohne sich. Denn Ähnliches gebe es kaum zu kaufen.

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Zum Beispiel Gelee aus Südpark-Rosenblüten. "Dafür eignet sich zurzeit besonders die Kartoffel-Rose", erklärt Thebud-Lassak. "Sie hat intensive magentafarbene Blüten, die runzelig sind wie Kartoffelblüten." Für die Verarbeitung würden nicht die Hagebutten verwendet, sondern die Blüten. Noch ein Tipp von ihr: "Blüten und Früchte nicht am Rand befahrener Straßen sammeln und erst in einer Höhe, an die Hunde nicht herankommen."

(NGZ)
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