Neuss Windpocken: Flüchtlinge werden verlegt

Neuss · Das "Alex" ist durch einen Aufnahmestopp zur Hälfte blockiert. Das will die Bezirksregierung ändern.

Ende der Woche werden voraussichtlich rund 200 Flüchtlinge aus dem "Alex", die möglicherweise Kontakt zu an Windpocken erkrankten Personen hatten, in die Asylbewerber-Notunterkunft im ehemaligen Willicher Katharinen-Hospital verlegt. Der Grund: Im Moment kann nur die Hälfte der 500 Plätze im früheren Alexianer-Krankenhaus belegt werden, weil das Heim wegen Windpockenerkrankungen von Bewohnern bis zum 15. August unter einem Aufnahmestopp steht. Außerdem dürfen Asylbewerber, die gegen Windpocken nicht immun sind, bis dahin nicht verlegt werden.

Angesichts des großen Zustroms an Flüchtlingen ein Problem für die Bezirksregierung in Arnsberg, die die Zentrale Unterbringungseinrichtung am Alexianerplatz betreibt. "Wir wollen deshalb den Tausch mit der kleineren Einrichtung vornehmen", kündigt Sprecher Jörg Unkrig an. Das Heim in Willich sei für 250 Personen ausgelegt. "Dann können wir in Neuss wieder alle 500 Plätze nutzen." Zuvor werde das "Alex" gründlich desinfiziert, versichert Amtsarzt Dr. Michael Dörr. "Zwei neue Windpocken-Verdachtsfälle haben sich zum Glück nicht bestätigt."

Der Umzug der Flüchtlinge von Neuss nach Willich wird der erste Tausch dieser Art sein, erklärt Unkrig. Man überlege dies aber auch für weitere betroffene große Heime. Im Moment gebe es in sechs Häusern Windpocken.

In dem Willicher Heim gab es dieses Jahr ebenfalls schon drei Windpocken-Fälle, berichtet die dortige Amtsärztin, Martina Kruß. Ob tatsächlich alle derzeitigen Bewohner aus Willich nach Neuss umziehen, steht laut Bezirksregierung noch nicht fest. Eventuell würden einige Asylbewerber auch anderen Häusern zugewiesen.

(msc/sug)
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