Romantik Wo die Liebe Wurzeln schlägt

Neuss · Verliebte Paare können auf dem sogenannten Hochzeitshain einen Baum pflanzen.

 Venus und Sebastian Michalsky beim Pflanzen einer Rotbuche.

Venus und Sebastian Michalsky beim Pflanzen einer Rotbuche.

Foto: woi

Gnadental (jahu) Rund um die Erft können Neusser Paare eine bereits jahrhunderte alte Tradition pflegen und zur Hochzeit einen Baum pflanzen. 1996 hat die Stadt dafür ganz im Süden von Gnadental ihren Hochzeitshain eingerichtet.

Inzwischen stehen dort über 100 Bäume. Eine weitere Fläche auf der anderen Seite der A57 - also auf Erfttaler Gebiet - mit heute 120 Bäumen ist hinzugekommen. "Das ist eine schöne Sache und die Resonanz ist auch besser als in anderen Städten", sagt Peter Roßbach, Gartenmeister beim Amt für Umwelt und Stadtgrün.

Für Spätentschlossene liegen im Standesamt Werbeflyer für das Angebot aus. Zwischen mehreren Bäumen können die Brautpaare wählen: Vom Feldahorn, über die Hainbuche, bis hin zur Vogelkirsche. Zwischen 65 und 130 Euro kostet das Angebot.

Darin enthalten ist der Baum, zwei Jahre Pflege durch die Stadt und ein Spenderschild aus Aluminium. Immer Ende des Jahres treffen sich dann alle Brautpaare, die sich das Ja-Wort gegeben haben und dies im Hochzeitshain symbolisieren wollen, zum gemeinsamen Einpflanzen der Bäume. Häufig kommen dann auch die Familien mit und halten alles auf einem Foto fest. Der erste Spatenstich obliegt dabei dem Brautpaar.

Doch was passiert bei einer Trennung? Auch das hat Roßbach schon erlebt. Ein paar Spenderschilder hat er auf Bitte der Geschiedenen entfernt. Zu einem besonderen Zwischenfall kam es im vergangenen Jahr. Da beschädigte ein Unbekannter einen Baum mit der Axt und entfernte das Schild kurzerhand selbst. "Da hatten wir natürlich die Vermutung, dass die Eheleute im Streit auseinander gegangen sind", sagt Roßbach.

(NGZ)
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