Serie Die Ferienmacher Wo Neuss zum Strand von Ibiza wird

Neuss · Bis zu 2000 Besucher tanzen zu elektronischer Musik in der Neusser Kiesgrube. Sonntag ist "Party-Tag" - bei gutem Wetter.

 House- und Technomusik machen das Partyfeeling in der Kiesgrube aus.

House- und Technomusik machen das Partyfeeling in der Kiesgrube aus.

Foto: Kiesgrube/Rupp

Neuss Weicher Sand, Sonnenstühle, Hawaii-Ketten, kühle Getränke, ausgefallene Deko, elektronische Musik - und Party, was das Zeug hält. Das weckt Erinnerungen an die Party-Strände von Ibiza. Doch nicht nur auf der Balearen-Insel versteht man es, ausgiebig zu feiern.

Gute Stimmung herrscht bei Sonne und Temperaturen über 20 Grad auch in der Neusser Kiesgrube, einer Open-Air-Location, einem Magneten für Szenegänger und Fans der House- und Techno-Musik. "Vorausgesetzt es ist Sonntag", sagt Till Wald, Gastgeber in der Kiesgrube. Er hat gemeinsam mit Tom Preuss und Bayram Avucu dort in den vergangenen Jahren den Sonntag als Party-Tag etabliert. Und das ziemlich erfolgreich.

Denn inzwischen machen auch internationale DJs Halt an der Sudermannstraße und heizen dem Publikum ordentlich ein. Bis zu 2000 Besucher feiern an einem heißen Sommertag in der Kiesgrube, mehr als 100 000 Fans folgen dem Neusser Ibiza-Strand bei Facebook.

Das Besondere: Die Kiesgrube ist eine Art "Zufluchtsort" für Menschen, die sich mit der elektronischen Musik identifizieren und ihren Lebensstil danach richten. "Wir wollen eine unbeschwerte Atmosphäre vermitteln", sagt Till Wald, der vor vier Jahren selbst als Gast die Kiesgrube besuchte und den Party-Strand gemeinsam mit Tom Rameil managt. Heute bietet der Veranstaltungsort im Industriegebiet zwischen Uedesheim und Grimlinghausen eine gute Alternative zu umliegenden Locations. "Bei uns steht ganz klar die Vielfalt im Vordergrund", erzählt der 39-Jährige.

Dazu gehören teilweise ganz schön ausgefallene Dekorationen wie zum Beispiel ein riesiger japanischer Kunst-Baum, an dem dutzende bunte Hawaii-Ketten hängen. Das passt zum Stil. Natürlich gibt es dort auch jede Menge Platz zum Tanzen.

Immer häufiger auch zu den Rhythmen internationaler DJs wie Richie Hawtin aus Kanada, Monika Kruse aus Berlin oder Carl Cox aus England. Sie alle haben schon in Neuss aufgelegt. "Erwähnenswert ist auch der Künstler Loco Dice aus Düsseldorf, der vor einiger Zeit zu einem der bekanntesten Düsseldorfer gewählt wurde", erzählt Till Wald, der bei einer Berliner Event-agentur arbeitet und mit seinen Kollegen Kontakte knüpft. So kommen auch die "ganz Großen" der Musikszene nach Neuss und begeistern oft mit Eigenproduktionen.

Die Kiesgrube profitiert dabei vor allem von der zentralen Lage mitten in der NRW-Metropolregion. "Nur ein kleiner Teil unserer Besucher kommt tatsächlich aus dem Stadtgebiet. Viele kommen aus einem Umkreis von 200 Kilometern zu uns", berichtet der Eventmanager. Darunter seien auffällig viele Holländer und Belgier,

Ob die Kiesgrube öffnet, entschiedet sich übrigens erst kurzfristig. "In diesem Jahr haben wir schon sieben Mal zum Feiern eingeladen. Doch das hängt immer vom Wetter ab", sagt Till Wald. Je nach Wetterbericht entscheide sein Team meistens erst donnerstags, ob die Location geöffnet wird oder nicht. Veröffentlicht werden die Termine und auch die Gast-DJs, die an den Turntables stehen werden, auf der Facebook-Seite der Kiesgrube.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort