Neuss Wohnzimmer-Atmosphäre im Programmkino "Hitch"

Neuss · Die letzte Tour im Rahmen der Reihe "Neusser Räume" führt in das über 30 Jahre alte Kino im Kreishaus.

 Das Programmkino "Hitch" hat nur 79 Plätze.

Das Programmkino "Hitch" hat nur 79 Plätze.

Foto: woitschützke

Seit mehr als 30 Jahren steht das kleine Programmkino "Hitch" mit seinem urigen Charme für anspruchsvolle Unterhaltung. Neuss-Marketing und NGZ laden ein, bei der "Neusser Räume"-Führung am Samstag den Wandel in der Filmtechnik nachzuvollziehen.

Als das Kino "Hitch" im Jahr 2000 ins Kreishaus an der Oberstraße übersiedelte, besaß das kleine Filmtheater an der Friedrichstraße bereits Kultstatus. Am 6. Januar 2013 konnte das "Hitch" sein 30-jähriges Bestehen feiern. Somit ist es das älteste noch betriebene Kino in Neuss.

Bei der letzten "Neusser Räume"-Führung am Samstag erzählen Michaela Masuhr und Detlef Ritz, die beide seit vielen Jahren eng mit dem Kino verbunden sind, aus der Geschichte des "Hitch". Außerdem erfahren die Teilnehmer einiges über den Fortschritt der Filmtechnik und die damit einhergehenden weitreichenden Veränderungen.

"Wohnzimmer-Atmosphäre" ist eine Beschreibung, die Detlef Ritz des Öfteren hört. Gerade einmal 79 Plätze in nur acht Sitzreihen zählt der gemütliche Kinosaal im zweiten Obergeschoss des Kreishauses. Laufkundschaft findet selten den Weg hierher, meist sind es Stammgäste, die dem "Hitch" seit vielen Jahren treu sind und nicht nur aus Neuss, sondern dem gesamten Kreisgebiet, Düsseldorf und Mönchengladbach kommen. Sie wollen filmische Klassiker, cineastische Juwele oder Independent-Produktionen sehen beziehungsweise an ungewöhnlichen Events teilnehmen. So beteiligt sich das "Hitch" an der Neusser Kulturnacht (24. Oktober) mit einer Kurzfilmreihe samt Imbiss, Getränken und Musik. In der Reihe "Flicks" werden Originale mit deutschen Untertiteln gezeigt, beim Projekt "Hitch inklusive" werden in Kooperation mit der St. Augustinus Behindertenhilfe Filme über außergewöhnliche Menschen gezeigt.

Eine Besonderheit offenbart der Technikraum, wo der Wandel der Jahre deutlich wird: Neben der digitalen Filmwiedergabetechnik DCP, die 2013 auch hier Einzug hielt, hält Betreiber Ritz noch die alten Projektoren vor, um 35-Millimeter-Filme vorführen zu können.

Ritz übernahm das Kino 2012 nach dem Tod des Begründers Helmut Ketteler. Kult-Streifen kombiniert er übrigens ab und zu gerne mit einer thematisch abgestimmten Party. Oder er lässt beim "Kulinarischen Kino" am letzten Oktober-Wochenende von "Anker"-Chef Michael Freynik passende Snacks im Foyer auftischen.

(NGZ)
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