Radevormwald 1,4 Millionen Euro für moderne Medien

Radevormwald · Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat einstimmig, den Medienentwicklungsplan für 2016 bis 2020 zu beschließen. Maximilian Lorent bescheinigt den Schulen einen hervorragenden Standard. Das sah vor fünf Jahren ganz anders aus.

 Neue Technik im Unterricht: Am Theodor-Heuss-Gymnasium kommen seit Januar 2010 sogenannte Active Boards zum Einsatz. Sie ersetzen die alte Tafel und werden über einen Laptop angesteuert.

Neue Technik im Unterricht: Am Theodor-Heuss-Gymnasium kommen seit Januar 2010 sogenannte Active Boards zum Einsatz. Sie ersetzen die alte Tafel und werden über einen Laptop angesteuert.

Foto: nico hertgen (archiv)

Der Medienentwicklungsplan der Firmen Lorent IT-Lösungen aus Hahnenberg und JAR Media aus Möllersbaum trägt einen richtungsweisenden Untertitel: "Rader Schulen zeigen, wie modernes Lernen funktioniert." Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat einstimmig, den Plan für die Jahre 2016 bis 2020 zu beschließen. Er hat einen Umfang von gut 1,4 Millionen Euro und beinhaltet Investitionen in Hardware, Software, Gebäude und Dienstleistungen.

Vor fünf Jahren hatte Maximilian Lorent den Plan für die Jahre 2011 bis heute vorgestellt - und ein düsteres Bild gezeichnet: Fehlende Konzepte, stark veraltete Hardware, große Sicherheitsprobleme, keine Dokumentation und unnötige finanzielle Belastungen - "kurzum: ein katastrophaler Zustand, der für große Unzufriedenheit an den Schulen sorgte", sagte Lorent.

Die Stadt habe damals aber genau richtig reagiert und viel getan: Mehr als 500 000 Euro flossen in Neuanschaffungen, außerdem gab es jede Menge Umbauten. "Heute haben die Rader Schulen eine vorzeigbare und gut ausgebaute Medienlandschaft", sagte Lorent. Pädagogisch sinnvolle Konzepte seien vorhanden, außerdem neue funktionale Hardware und moderne Software. "Auch das Sicherheitsbewusstsein ist ausgeprägt. Wir haben mittlerweile in jeder Schule einen Lehrer als Fachkraft, der sich mit der Technik so weit auskennt, so dass er kleinere Probleme eigenständig lösen kann", erklärte der Fachmann.

Mittlerweile würden über 90 Prozent der Lehrkräfte die neuen Medien auch intensiv nutzen. "Wir verzeichnen eine sehr hohe Auslastung", sagte Lorent. Die neuen Medien seien fester Bestandteil des Unterrichts, was auch zu einer drastischen Kostenreduktion führe. Einziger Nachteil: Durch deutlich zu viel Bürokratie reicht das im ersten Konzept veranschlagte Geld nicht aus, so dass es möglich ist, das nicht alle geplanten Maßnahmen bis Ende 2015 umgesetzt werden können. "Da noch bauliche Maßnahmen anstehen, wird die Wartung aufs Nötigste beschränkt", sagte Lorent und skizzierte kurz, wie er sich die nächsten fünf Jahre vorstellt. "Natürlich wollen wir den Status quo erhalten, den Medienbestand regelmäßig aktualisieren und die noch vorhandenen Probleme lösen", sagte er. Das aktuelle Medienkonzept sorge dafür, dass jede Schule ihr eigenes Konzept hat - mit einem großen Unterschied zum Vorgängerkonzept: "Dieses Mal haben wir alle Kosten berücksichtigt: Hardware, Software, Möbel, Dienstleistungen und Gebäude", sagte Lorent.

Die Gesamtkosten von 1,4 Millionen Euro bedeuten, dass pro Schule und Jahr 35 000 Euro ausgegeben werden. Hauptsächlich finanzielle und bürokratische Hürden gelte es, jetzt noch zu überwinden.

Renate Greif (CDU wollte wissen, warum in die Grundschule Wupper im Verhältnis zu anderen Schulen deutlich mehr Geld investiert werden muss. "Die Wupper hat großen Aufholbedarf, weil vor allem das Hauptgebäude medial nicht mit den Pavillons vernetzt ist, und das einen enormen Aufwand bedeutet", erklärte Lorent.

Greif betonte, dass jeder Euro, der in die Jugend und in die Bildung investiert werde, gerechtfertigt sei. Lorent warb bei den Politikern um Zustimmung für den Plan, weil neue Medien, die genutzt werden sollen, immer auch auf dem neuesten Stand sein müssten. "Wir haben Kosten auch für Notfälle eingeplant", sagte er.

Die Kritik von Björn Rimroth (SPD), dem die Kosten für die Hardware zu hoch erschienen, konterte Bürgermeister Dr. Josef Korsten: "Eine solidere finanzielle Planung geht nicht. Was wir hier beschließen, heißt nicht, dass wir es auch ausgeben", sagte er. Man dürfe nicht zu knapp kalkulieren, sondern müsse vorausschauend planen.

(RP)
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