Radevormwald 3-Städte-Depot will EU-Förderung

Radevormwald · Institutionen und Vereine können Projekte über das Programm Leader fördern lassen und bis zu 100.000 Euro an Zuschüssen erhalten. Darüber informierte der Leader-Verein "Bergisches Wasserland" im Hückeswagener Heimatmuseum.

 Heino Bürger aus Radevormwald, stellvertretender Vorsitzender des Vereins 3-Städte-Depot, mit einer Barmag-Maschine, auf die auf mehreren Rollen Garn aufgespult wird. Der Vorstand könnte sich vorstellen, mit Hilfe von Leader-Fördermitteln die historischen Maschinen des Vereins in einem Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Heino Bürger aus Radevormwald, stellvertretender Vorsitzender des Vereins 3-Städte-Depot, mit einer Barmag-Maschine, auf die auf mehreren Rollen Garn aufgespult wird. Der Vorstand könnte sich vorstellen, mit Hilfe von Leader-Fördermitteln die historischen Maschinen des Vereins in einem Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Foto: Weitzdörfer (Archiv)

Das Leader-Förderprogramm der Europäischen Union für den ländlichen Wirtschaftsraum ist in seiner zweiten Ausschüttungsperiode, die von 2014 bis 2020 dauert. Vertreter des Leader-Vereins "Bergisches Wasserland", in dem sich die Kommunen Burscheid, Kürten, Odenthal und Wermelskirchen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowie die oberbergischen Städte Hückeswagen, Marienheide, Radevormwald und Wipperfürth zusammengetan haben, sind derzeit auf Informations-Rundreise durch die Gemeinden.

Jetzt brachte Martin Deubel, einer der beiden Geschäftsführer, im Heimatmuseum interessierten Bürgern die Möglichkeiten von Leader näher - es kamen jedoch bloß acht Gäste.

Dabei ist die Zeit knapp, denn Bewerbungen für Projekte können nur noch bis zum 10. März eingebracht werden. "Die Resonanz auf unsere Einladung ist, wie sie ist", konstatierte Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian. Dennoch sei es gut, dass so offensiv über Leader informiert werde. "Für das Bergische Land sind in dieser Förderphase 2,4 Millionen Euro vorhanden", erläuterte Deubel. "Die maximale Förderung liegt bei 100.000 Euro, besonders begünstigt werden derzeit gemeinnützige Vereine oder Organisationen." Projekte werden zu bis zu 65 Prozent gefördert.

Der Ablauf sei ganz einfach: "Am Anfang steht die Projektidee", sagte Deubel. Diese würde dann anhand eines Fragebogens mit dem Regionalmanagement des Vereins auf ihre Förderchancen überprüft. Vom Vorstand angenommene Vorschläge gingen an die Bezirksregierung zur Genehmigung: "Und schon kann das Projekt begonnen werden", sagte Deubel weiter. Wichtig zu wissen sei jedoch, dass die Vereine in Vorleistung treten müssten. "Aber die Zeit zwischen den ersten Rechnungen und der Kostenrückerstattung ist gering. Sobald das erste Geld ausgegeben wurde, ist es auch innerhalb von vier bis sechs Wochen erstattet."

Er gab zudem Beispiele für geförderte Projekte aus der vergangenen Phase im November: "Etwa das Projekt 'Bergischer Wasserbus' der Regionalverkehr Köln GmbH, in dessen Rahmen Fahrradanhänger für Busse angeschafft werden sollen. Oder die behindertengerechten Draisinen des Vereins Wuppertrail in Radevormwald." Die Fördersummen bei den acht geförderten Projekten liegen zwischen 5000 und 100.000 Euro.

Albrecht Nunn, der für den Verein 3-Städte-Depot, der in ehemaligen Bêché-Hallen historische Maschinen restauriert, ins Schloss gekommen war, stellte die Frage nach den weiteren Kosten nach Ablauf der Förderung. Die Antwort Deubels: "Es ist eine Anschubfinanzierung. Das Projekt sollte sich nach der Förderung selbst tragen." Ingo Müller-Steins vom Verein "Lebendige Inklusion" machte sich Sorgen über den kurzen Bewerbungszeitraum.

Deubel beruhigte: "Wenn das Projekt realistisch ist, reichen die rund vier Wochen bis zum Bewerbungsschluss auf jeden Fall aus." Man könne jederzeit beim Verein mit seinen Ideen vorstellig werden. Nunn, Vorsitzender des 3-Städte-Depots, hatte eine solche Idee mitgebracht: "Wir haben rund 150 alte Maschinen wieder hergerichtet. Jetzt ist die Frage: Wie können wir diese der Öffentlichkeit präsentieren?" Möglich sei ein Museum. Aber auch über eine MINT-Garage denke man nach: "Dort können Jugendliche oder Menschen mit Behinderung unter Betreuung Experimente machen", sagte Nunn, der sich mit dem 3-Städte-Depot bewerben will.

Gerd Glöckner überlegte, wie die Vernetzung des Glöckner-Hofs mit anderen Institutionen noch weiter ausgebaut werden könne: "Da läuft schon einiges an Aktivitäten, etwa mit dem Hückeswagener Fritz-Perls-Institut (Bever). Aber das lässt sich noch erweitern", sagte er. Nur über das Wie sei er sich noch nicht so recht im Klaren. "Vielleicht ist das ja was für die nächste Förderperiode." Die solle es, sagte Deubel, in den kommenden Jahren bis 2020 mindestens einmal pro Jahr geben.

(RP)
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