Radevormwald 650.000 Euro für Textilstadt Wülfing

Radevormwald · Fachausschuss stimmt einstimmig dafür, Projekt europaweit auszuschreiben.

 Das Wülfing-Projekt soll fortgeführt werden.

Das Wülfing-Projekt soll fortgeführt werden.

Foto: nico Hertgen (Archiv)

Die Bauchschmerzen bei einigen Mitgliedern waren zwar heftig, dennoch entschied sich der Bauausschuss einstimmig dafür, die Projektbegleitung für die Textilstadt Wülfing europaweit auszuschreiben - unter der Voraussetzung, dass die entsprechenden Fördermittel freigegeben werden. Der Rat muss dann endgültig am 13. Dezember entscheiden.

Armin Barg (UWG) bezeichnete die finanziellen Auswirkungen - Kosten: 650.000 Euro - als "bemerkenswerte Hausnummer". "Wir können nicht nachvollziehen, ob es günstiger geht, aber es muss wohl so sein", sagte er.

Skeptisch ist Bernd Bornewasser (Bündnis 90/Die Grünen), weil die Aktualisierung des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) und die Projektsteuerung von einem Büro übernommen werden soll. Damit soll nach Angaben der Verwaltung sichergestellt werden, dass Planung und Umsetzung aus einer Hand erfolgen und damit die Synergien genutzt werden und keine Informationen zwischen verschiedenen Büros verloren gehen. "Dann haben wir aber keine Kontrolle der einzelnen Beteiligten", kritisierte Bornewasser. Da sei die Stadt in der Pflicht, die Vorgänge intensiv zu kontrollieren. "Bitte ernst nehmen, denn wir haben ja leidliche Erfahrungen mit dem Wülfing-Projekt gemacht", sagte Bornewasser.

Die Bezirksregierung hatte die Vorgabe gemacht, dass zusätzlich zur Aktualisierung des IHK eine externe Projektsteuerung zur Begleitung der künftigen baulichen Maßnahmen ausgeschrieben wird. "Der Fördergeber legt Wert darauf, dass das alles in einer Hand bleibt", sagte Kämmerer Frank Nipken. Das solle für weniger Abstimmungsprobleme und weniger Differenzen sorgen. "Eine Kontrolle muss künftig also im Rathaus erfolgen, aber auch da werden mit einem externen Begleiter arbeiten. Es darf nichts schief gehen", sagte Nipken. Die Zusage des Landes liege aber vor, dass auch diese externe Kontrolle gefördert wird. Auch bei der Sekundarschule hatte es eine Kontrolle von außen gegeben - und die hat sich bewährt, meinte der Kämmerer.

Über die Förderhöhe kann Nipken noch nichts sagen. "Die richtet sich am Interesse des Landes an dem Projekt und am Reichtum der Stadt", sagte er. Da Rade zurzeit hohe Gewerbesteuereinnahmen verzeichne, könnte es passieren, dass die Förderung statt bei 80 vielleicht nur noch bei 70 Prozent liegt.

(RP)
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