Radevormwald 80 000 Euro für die neue Kirchenmauer

Radevormwald · An der evangelischen Kirche in Dahlerau müssen dringend die Mauern und das Fundament restauriert werden. Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Anfang der Woche legte eine Fachfirma eine Musterfläche frei.

Es ist ein nebliger Septembermorgen. Im Siedlungsweg in Dahlerau ist es ruhig, nur an der evangelischen Kirche wird schon gearbeitet: Eine Musterfläche an der Seite der Kirche ist freigelegt worden. Mit dem sogenannten Jos-Verfahren hat Andreas Trapp, beschäftigt bei Schürholz und Schäfer in Reichshof-Wehnrath, die Fugen und das Fundament der Kirchenmauer gereinigt.

Der Betrieb ist spezialisiert auf restauratorische Denkmalpflege. Die Mauer und das darunterliegende Fundament der alten Kirche sind dringend renovierungsbedürftig. Das weiß auch Dorit Lauterbach, Vorsitzende des Presbyteriums der Kirchengemeinde: "Das Problem ist uns schon seit einiger Zeit bekannt, es besteht also schon länger Handlungsbedarf. Gott sei Dank ist es aber im Inneren der Kirche noch nicht zu Feuchtigkeit gekommen."

Seit anderthalb Jahren ist die Sanierung der Kirchenmauer nun schon in der Planung: "Anfang 2013 haben wir die ersten Kostenvoranschläge eingeholt", sagt Lauterbach. Es mahlen also nicht nur Gottes Mühlen etwas langsamer, sondern wohl auch die im Presbyterium. "Es dauert eben ein bisschen länger, aber die Kirche steht ja auch schon ein paar Jahre hier", sagt Lauterbach lachend.

Die evangelische Kirche Keilbeck steht genau seit 125 Jahren in Dahlerau, war seinerzeit ein Gotteshaus, das von einem Unternehmer gestiftet wurde. "Es wurde damals also bestimmt nicht an der Bausubstanz gespart. Es ist ohnehin erstaunlich, wie die Leute damals so ein riesiges Gebäude hingestellt haben", meint Lauterbach.

Der weitere Plan der Restaurierungsarbeiten sieht wie folgt aus: "Die Musterfläche wird jetzt mit einem speziellen Mörtel aufgefüttert, und anschließend machen wir alles wieder zu", sagt Trapp. Dann verschwindet das Fundament wieder in der Erde, und das aus gutem Grund. Denn über den Winter muss überprüft werden, ob die restaurierte Wand wieder vollständig dicht ist. Das muss unter normalen Bedingungen getestet werden, die Musterfläche darf also nicht speziell vor Wind und Wetter geschützt werden.

Die Musterfläche ist aber nicht nur dazu da, die Technik zu überprüfen. "Die Technik funktioniert, das muss man eigentlich nicht groß testen", bestätigt Michael Schürholz, einer der Firmeninhaber. In seinem Unternehmen wird das Verfahren schon seit Jahren erfolgreich angewendet.

Was hingegen durchaus ausgetestet werden kann, ist die Optik. Schließlich soll das Gotteshaus auch weiterhin ansprechend aussehen. Es ist Dorit Lauterbach aber auch ein Anliegen, dass man im Frühjahr sieht, dass die angewandte Technik funktioniert: "Das ist bei den Summen, von denen wir hier reden, schon eine gewisse Sicherheit", sagt die Presbyterin. Rund 80 000 Euro sind für die Restaurierung der Kirchenmauern veranschlagt. Im Frühjahr soll dann, wenn alles nach Plan verläuft und funktioniert, die gesamte Kirchenmauer renoviert werden.

(wow)
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