Radevormwald "aktiv55plus" sucht finanzielle Hilfe

Radevormwald · Der Verein, der sich seit vielen Jahren um die Aktivierung von Senioren bemüht, rennt viele offene Türen ein. Seine Arbeit wird überregional anerkannt. Trotzdem bleibt die finanzielle Anerkennung zum Beispiel der Krankenkassen aus.

 Informationen gab es 2012 beim Seniorentag. Eine Neuauflage ist für den 2. November geplant. Kyra Springer ("aktiv55plus" und Manfred Seiferth (Mitte, Seniorenbeirat) mit Sven Beckers, der beim Aufbau der Hilfsbörse half.

Informationen gab es 2012 beim Seniorentag. Eine Neuauflage ist für den 2. November geplant. Kyra Springer ("aktiv55plus" und Manfred Seiferth (Mitte, Seniorenbeirat) mit Sven Beckers, der beim Aufbau der Hilfsbörse half.

Foto: Dörner (Archiv)

Die Aufgaben wachsen, die Arbeit wird anerkannt — und trotzdem fehlt dem Verein "aktiv55plus" die finanzielle Anerkennung von Krankenkassen, Krankenhäusern oder auch dem Land. Nach der Anschubfinanzierung durch die Johanniter finanziert der Verein seine Arbeit derzeit aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Mitteln des Kreises für die Pflegeberatung. "Das reicht aber nicht, wenn alle Aufgaben erfüllt werden sollen", sagt Ursula Mahler, die stellvertretende Vorsitzende.

Die Lebenqualität älterer Menschen haben die beiden in Teilzeit engagierten Mitarbeiterinnen Kyra Springer und Marion Hager-Blücher sowie die ehrenamtlichen Kräfte und der Vorstand von "aktiv55plus" immer im Blick. Viele Gespräche münden in aktiver Hilfe, die die Lebensituation der Älteren verbessern. Obwohl diese Präventionsarbeit nicht nur den Menschen hilft, sondern den Kassen oft eine Menge Geld spart, sperren sich die Einrichtungen, dem Verein finanzielle Mittel zu geben.

Entstanden ist diese Hilfe in Radevormwald aus dem Projekt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "Gesundes und aktives Altern", das 1998 für einige Zeit in Rade, Hannover und Wien entwickelt worden ist. "Überall, wo wir hinkommen, erhalten wir Anerkennung für unsere Arbeit und auch die Aussage, wie wichtig sie ist", sagt Kyra Springer. Wenn aber dann geäußert wird, dass eine solche aufsuchende Arbeit natürlich Geld kostet, weil sie von Fachkräften geleistet werden muss, erhalten Springer oder auch der Vorsitzende Dr. Reinhold Hikl ein immer wiederkehrendes Achselzucken.

Derzeit steht der Verein in Gesprächen mit dem Sana-Konzern und dem Landtag in Düsseldorf. "Vertreter aller Parteien waren bei den ersten Gesprächen dabei, trotzdem finden sie keinen Topf", sagt Springer. Ein drittes Gespräch ist anberaumt. Hoffnung setzt der Verein auf die Sana AG, weil Reinhold Hikl in München das Projekt dem Vorstandsvorsitzenden Michael Philippi erklären konnte.

Einige Türen geöffnet hat, so berichtete Kyra Springer, das überregionale Symposium zur Pflegevorbeugung Ende 2012. "Wir konnten zahlreiche Kontakt knüpfen, leider aber noch nicht mit messbarem Erfolg", sagt Uschi Mahler, die auch stellvertretende Landrätin ist. Mit Dr. Thomas Bauer hat sie den Leiter des Kreisgesundheitsamtes gewinnen können. Mit seiner Hilfe hofft der Verein, die Blockadehaltung durchbrechen zu können, "dass jeder auf den Anderen schielt, wenn es um die Finanzierung geht", sagt Mahler.

(RP)
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