Radevormwald Alle hoffen auf sachliche Schul-Diskussion

Radevormwald · Nach Bekanntgabe der Vorschläge für eine neue Schullandschaft beginnt die Diskussion. Dabei herrscht der Wunsch nach Sachlichkeit, aber auch nach Einvernehmlichkeit. Ziel soll es sein, möglichst vielen Schülern gerecht zu werden.

 Im April formierten sich Schüler und Eltern der auslaufenden Hauptschule, weil sie sich zu wenig informiert fühlten. Sie forderten einen zweiten Versuch für die Sekundarschule. Das wurde im Sommer abgelehnt.

Im April formierten sich Schüler und Eltern der auslaufenden Hauptschule, weil sie sich zu wenig informiert fühlten. Sie forderten einen zweiten Versuch für die Sekundarschule. Das wurde im Sommer abgelehnt.

Foto: hdö (Archiv)

Von einer komplexen Entscheidung, bei der viele Faktoren zu berücksichtigen sind, spricht der Schulausschussvorsitzende Thomas Lorenz (CDU). Wie auch die CDU- und SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Viebach und Dietmar Stark sieht Lorenz den Wunsch nach einer sachlich geprägten, ruhigen Diskussion, um die Chancen zu nutzen. Dem stimmen auch die Schulleiter zu.

"Es wird mehrere Güterabwägungen geben", sagt Lorenz, ohne in die inhaltlichen Details gehen zu wollen. Dabei sind sich alle drei einig, dass das vor einiger Zeit geäußerte Ziel weiter verfolgt werden soll, dass möglichst viele Rader Schüler am Ort beschult werden und sie möglichst viele Abschlüsse erreichen können. Thomas Lorenz fordert daher, dass auch die Eltern möglichst bald in die Diskussion mit einbezogen werden. In die Diskussion eingemischt hat sich inzwischen der Marienheider Bürgermeister Stefan Meisenberg. Er hat angekündigt, gegen eine Gesamtschule im Nordkreis vorgehen zu wollen.

Ralf Grünewald, kommissarischer Schulleiter der Realschule, hat die Kollegen inzwischen auf den Stand der Dinge gebracht. "Es muss gelingen, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten sehr transparent darzustellen", sagt er und ergänzt, "die jetzt vorgestellten Vorschläge sind eine gute Grundlage zur Diskussion. Alle Vorschläge sind genau zu durchleuchten." Grünewald sieht es als spannend an zu erfahren, wie die einzelnen Gemeinden mit den Vorschlägen umgehen. Wichtig ist auch für ihn die Kommunikation mit den Eltern.

Matthias Fischbach-Städing (Leiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums) sieht sowohl bei der Variante Sekundarschule als auch bei der für die Gesamtschule Chancen für sein Gymnasium. Derzeit seien nicht alle Kinder auf den Schulen, für die sie vielleicht geeignet sind. Fischbach-Städing sähe bei Entscheidung für eine Gesamtschule mit Oberstufe gute Möglichkeiten der Kooperation. "Das Wichtigste wird sein, egal, für welche Variante man sich entscheidet, dass die Verkehrsverbindung zwischen Radevormwald und Hückeswagen verbessert wird", sagt der THG-Schulleiter.

Auch in der Hauptschule haben die Lehrer über die Vorschläge gesprochen. Leiter Reiner Klausing glaubt, dass eine Diskussion vornehmlich über die Variante Gesamtschule geführt wird. Dieser Vorschlag biete gute Wege, dem inhaltlichen Wunsch entgegenzukommen, dass alle Schüler in Rade einen Schulabschluss machen können. Wichtig sieht er die Arbeit in den Grundschulen. "Dort sind die Eltern, die über den Schulweg ihrer Kinder entscheiden", sagt Klausing. Das werde kein Selbstläufer. "Unsicherheit bei den Eltern darf erst gar nicht aufkommen", sagt er.

(RP)
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