Radevormwald Alles für die Hochzeit

Radevormwald · Zum ersten Mal präsentierten 31 Aussteller ihre Angebote auf einer Hochzeitsmesse in der Stadt im Bürgerhaus. Die Kirchengemeinden informierten die zahlreichen Besucher ökumenisch über die kirchliche Trauung.

Weiße Tauben flatterten nicht durch den Saal des Bürgerhauses, aber zur ersten Hochzeitsmesse war es dennoch ein weißer Tag. "Ganz so hatten wir uns das zwar nicht vorgestellt", sagte Organisator Ippolito Baglieri augenzwinkernd mit Blick auf satte 15 Zentimeter Schnee, die sich über Nacht rund um den Veranstaltungsort gelegt hatten.

Der Resonanz auf die Hochzeitmesse tat das jedoch keinen Abbruch. Nach schwachem Anfang, "die schlafen noch oder sind erst mal etwas essen", so vermutete Baglieri, war das Bürgerhaus am Samstagmittag zur ersten Modenschau sehr gut besucht.

"Le Mariage", ein Remscheider Geschäftshaus für Braut- und Abendmode, ließ Models in diversen Kleidern über den Laufsteg schweben. Den Auftakt machten Roben für Cocktailpartys oder den Auftritt beim Opernball, gefolgt von der im Trend liegenden "schwarzen Hochzeit". Ab hier wurden auch Herren mit aufs Parkett geschickt, nicht zum Pax de deux, sondern in der lateinamerikanischen Abteilung von Rumba bis Cha-Cha-Cha. Schöne Bilder, die viele mit dem Foto-Handy oder Digitalkameras einzufangen versuchten, schwebten zweimal über den Laufsteg.

Messe auch für Nicht-Hochzeiter

Kulinarische Höhenflüge ließen sich im Foyer erahnen. Mietkoch Markus Marschner warb Seite an Seite mit Horst Schmitz (Restaurant Ülfetal) und Helga Büscher (Feinkost Engstfeld) um Kunden. Letztere hatte Fingerfood im Angebot, lockte Kunden mit Lachs-Frischkäseröllchen. Was sie sonst noch kann, ließ sich in den ausliegenden Karten lesen. Horst Schmitz schwenkte Nudeln mit Scampis durch einen ausgehöhlten Parmesan-Laib, Marschner setzte auf rustikales Grillen.

Doch der stilvolle Hochzeiter braucht mehr. Einladungen und Tischkarten (Lippert) Blumenschmuck, unter anderem von "Blumenwerk" oder das Angebot zur Hochzeitsreise (RVR-Tours) rundeten das Angebot ab. Etwas angestrengt wirkte Mitorganisator Carsten Geisler, der neben der Begrüßung auf dem Laufsteg Licht und Musik im Saal regelte. Dennoch sind er und Baglieri wegen der Anzahl an Ausstellern und dem stilvollen Ambiente mehr als zufrieden. "Ich war auf vielen Hochzeitsmessen, das hier ist sehr anspruchsvoll", glaubt Baglieri den roten Teppich richtig ausgerollt zu haben.

Viele Gespräche

Bleiben die möglichen Hochzeiter. "Ich habe schon gut Gespräche geführt", sagte Marschner, andere Anbieter waren da skeptischer. Auch der Blick durch den Saal ließ erahnen, dass Trauwillige — zumindest diejenigen, für die es das erste Ja-Wort ist — zeitweilig nur einen geringen Anteil der Messebesucher ausmachen. Außerdem: Ob die Kutschfahrt zum Höller-Hof für die Trauung oder die Goldhochzeit gebucht wird — das ist dem Anbieter egal.

(RP)
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