Radevormwald Als Rapper von Rade aus durchstarten

Radevormwald · Nico Burghoff, der den Künstlernamen Mello Dyne trägt, hat seit einiger Zeit einen Vertrag mit einem Platten-Label. In seiner Heimatstadt hat er als DJ angefangen. In seinem Studio arbeitet er oft auch mit Maurice Kechagias zusammen.

 Der Radevormwalder Nico Burghoff (r.) ist in der Musik mit seinem Künstlernamen Mello Dyne bekannt, im Studio arbeitet er auch mit "Rapper-Azubi" Maurice Kechagias zusammen.

Der Radevormwalder Nico Burghoff (r.) ist in der Musik mit seinem Künstlernamen Mello Dyne bekannt, im Studio arbeitet er auch mit "Rapper-Azubi" Maurice Kechagias zusammen.

Foto: Jürgen Moll

Ob mit dem Radevormwalder Nico Burghoff ein neuer Stern am Musikhimmel aufgehen wird, muss die Zukunft zeigen. Der 26-jährige Rapper hat seit dem Frühjahr seinen ersten Vertrag mit dem Münchner Lable Lacave Records. Als Mello Dyne, so sein Künstlername, hat er nun seit einigen Monaten die Chance, seine Musik auf professionellerem Weg zu verkaufen. "Eine Freundin machte das Label auf mich aufmerksam", erzählt der im Hauptberuf selbstständige Garten- und Landschaftsbauer. "Ihr gefielen meine Texte und auch die Produzenten waren davon überzeugt."

Angefangen hat alles damit, dass er als DJ bei privaten Feiern die dort gewünschte Musik auflegt. "Das mache ich heute noch", sagt er, aber mein Hauptfokus liegt natürlich auf dem Texten von Rap-Songs für mich und andere Rapper."

Mit dem Plattenvertrag ist er seinem Traum, von der eigenen Musik leben zu können, einen großen Schritt näher gekommen, denn in Zeiten von Internet und YouTube wird es für Künstler immer schwerer, sich gegen die große Konkurrenz zu behaupten. "Ich bin auch schon in Radevormwald auf dem Stadtfest aufgetreten und kam dort mit meinem Rap sehr gut an - aber für den großen Durchstart braucht man einfach ein viel größeres Publikum", weiß Nico Burghoff.

Sein aus dieser Erkenntnis resultierender Wunsch ist daher natürlich, irgendwann als Vorband und Einheizer eines bekannten Musikers angefragt zu werden. Die entsprechende Werbung erhofft er sich nun unter anderem von Lacave Records, denn über diese Firma kann seine Musik auch als CD in den Vertrieb kommen oder als digitaler Song per Download verkauft werden.

Mit seinem Plattenvertrag hat Nico Burghoff musikalisch noch einmal ganz von vorn angefangen. "Ich habe alle bisherigen Songs von mir aus dem Netz gelöscht", sagt er. "Es waren Stücke dabei, auf die ich heute nicht mehr stolz bin. Und mit dem neuen Label sollen nur noch wirklich gut getextete, gut gesungene und gut produzierte Stücke von mir auf dem Markt sein", sagt er.

Ob er als Mello Dyne auf Dauer beim Münchner Lable bleibt, weiß er heute noch nicht. "Wenn sich die Chance ergibt, würde ich natürlich lieber zu einem Major Lable wechseln, das auch die großen Stars produziert." Dabei kann ihm seine Fangemeinde zum Beispiel über Youtube helfen, denn je mehr Klicks er dort für seine Filme erhält, umso eher kann sich die große Musikindustrie für ihn interessieren.

Alternativ kann sich Nico Burghoff auch vorstellen, sein eigenes Label zu gründen. Die Räumlichkeiten wären schon vorhanden, es fehlt nur noch an der nötigen Zeit. Der Sänger steht mit all diesen Überlegungen nicht allein da. Gemeinsam mit Maurice Kechagias hat er schon auf der Stadtfestbühne musiziert. Die Zusammenarbeit funktionierte spontan so gut, dass beide beschlossen, künftig musikalisch weiter zusammen zu arbeiten. Der 19-jährige weiß aber, dass er als "Rapper-Azubi" noch viel lernen muss. "Für mich ist Nico der perfekte Lehrer rund um den Rap", sagt er. Denn so einfach, wie sich der Sprechgesang häufig anhört, ist er nicht umzusetzen. Takt und Tonlage zu halten und vor allem auf den Beat passende Texte zu schreiben, muss gelernt und lange geübt werden.

Besonders für das Texten brauchen Rapper vor allem viel Talent. "Ich bin solch ein Textgenie", sagt Nico Burghoff, allerdings nicht ohne ein Augenzwinkern. "In meinen Texten singe ich über alles, was mich im Leben betrifft." Und das kann dann auch schon mal eine Abrechnung mit falschen Freunden aus der Vergangenheit sein, wie mit dem Titel "Sayonara". "Mit diesem Song bin ich emotional so betroffen, dass ich ihn wohl auch nicht über das Label veröffentliche", sagt er. "Er wird nicht verkauft, sondern er wird frei für alle auf Youtube zu hören sein."

(RP)
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