Radevormwald Arbeitslosenzahlen deutlich angestiegen

Radevormwald · Saisonüblich sind die Zahlen vom Arbeitsmarkt für den August nicht sonderlich rosig. Ende des vergangenen Monats waren in Rade 786 Frauen und Männer ohne Arbeit, 15 mehr als vor einem Monat und 14 mehr als im Vorjahreszeitraum.

In den Arbeitsmarkt kommt Bewegung. Nachdem die Zahlen in den vergangenen Sommermonaten eher stagnierten, sind die Arbeitslosenzahlen im August saisonüblich teils deutlich gestiegen - zumindest im Oberbergischen Kreis, teilte gestern die auch für Radevormwald und Hückeswagen zuständige Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach mit.

Demnach waren Ende des vergangenen Monats in Radevormwald 786 Frauen und Männer ohne Arbeit, 15 mehr als noch vor einem Monat (771) und 14 mehr als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (772). In Hückeswagen stieg die Zahl der Arbeitslosen noch signifikanter: von 512 im Juli auf 564 im August nach 550 im August 2015. "Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im August resultiert nahezu ausschließlich aus dem Oberbergischen Kreis", kommentiert Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt.

"Der gleichzeitige Anstieg der Zahl der ausländischen Arbeitslosen in Oberberg zeigt uns, dass unser Integration Point gut angenommen wird. Nun ist es unsere gemeinsame Aufgabe, zusammen mit allen Netzwerkpartnern, diese Menschen für die Aufnahme einer Tätigkeit zu qualifizieren", erklärt Krause.

Auch im Nordkreis von Oberberg, der die Städte Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth umfasst, stieg die Arbeitslosigkeit unter den Ausländern von 372 auf 402 (20,6 Prozent). Generell stieg die Zahl der Arbeitslosen in den drei Nordkreisstädten im vergangenen Monat um 67 auf 1947 - das waren 26 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 5,9 Prozent, sie war damit genauso hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 400 Personen neu oder erneut arbeitslos, 37 mehr als vor einem Jahr, gleichzeitig beendeten 326 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

Die Langzeitarbeitslosen stellten auch im vergangenen Monat den größten Anteil an den Arbeitslosen mit 39 Prozent, dicht gefolgt von den Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind mit 36,6 Prozent (darunter 24,2 Prozent, die 55 Jahre und älter sind).

Wenig positiv ist auch die Entwicklung bei den jungen Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahre: Deren Anteil stieg im August von 232 auf 262 auf 13,5 Prozent, darunter 2,9 Prozent, die 15 bis unter 20 Jahre alt sind. Die Zahl stieg von 43 auf 57 nach nur 35 im Juni 2016.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Nordkreis im August um drei auf 428 gesunken, damit gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat 36 Stellen weniger, Arbeitgeber meldeten dabei 165 neue Stellen, 16 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen insgesamt 1131 Stellen bei der Agentur ein - ein Minus von 70 gegenüber 2015. Während in Radevormwald die Zahl der freien Stellen um 28 auf 176 stieg - ein Plus von 18,9 Prozent - sank sie in Hückeswagen um 20 auf 117, ein Minus von 14,6 Prozent.

Positives gibt es vom Ausbildungsmarkt zu berichten: Im August haben wie schon im Vorjahr mehr Arbeitgeber die Agentur für Arbeit für die Vermittlung von Auszubildenden in Ausbildungsstellen genutzt. Im Oberbergischen Kreis wurden 1546 Stellen gemeldet, 127 oder 8,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind noch 266 unbesetzt, 50 oder 23,1 Prozent mehr als 2015. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 2096 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Das sind 162 oder 7,2 Prozent weniger als Vorjahr, 228 gelten als unversorgt, 97 oder 29,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Es gibt noch Ausbildungsstellen in fast allen Bereichen", sagt Stefan Krause. Auch wer bislang noch keine Ausbildungsstelle gefunden habe, solle das Beratungsangebot der Agentur nutzen. Bis Ende Oktober sei in den meisten Berufen noch ein Einstieg möglich.

(RP)
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