Radevormwald Auch Hardt Pocorny auf dem Prüfstand

Radevormwald · Vertreter von Ministerien, Bezirksregierung, Kreis und Stadt sind diese Woche zu einer ausgiebigen Bustour an die Wupper aufgebrochen. Der Bürgermeister wollte den Entscheidungsträgern zeigen, wie die Situation vor Ort aussieht.

 Im April 2004 riskierte BM-Fotograf Hans Dörner diesen Blick ins Dachgeschoss der Firma Hardt Pocorny. Wenn es um ein Integriertes Handlungskonzept für die Wupperorte geht, müssen auch die Industriebrachen eine wichtige Rolle spielen.

Im April 2004 riskierte BM-Fotograf Hans Dörner diesen Blick ins Dachgeschoss der Firma Hardt Pocorny. Wenn es um ein Integriertes Handlungskonzept für die Wupperorte geht, müssen auch die Industriebrachen eine wichtige Rolle spielen.

Foto: Dörner, Hans

Es geht um die Zukunft der Wupperorte. Um Lebensqualität, um einen Ort, an dem Menschen gerne zusammenleben. Deshalb setzt sich Bürgermeister Johannes Mans für das Projekt "Starke Quartiere, starke Menschen" ein und für das Integrierte Handlungskonzept (IHK) Wupper. Hierfür muss ein Förderantrag gestellt werden, um finanziell vom Land unterstützt zu werden.

Diese Woche machte sich Mans mit 20 wichtigen Vertretern aus Ministerien, Bezirksregierung, Kreis und Stadt auf eine informative Bustour durch die Wupperorte. "Ich wollte alle an dem Prozess beteiligten Entscheidungsträger auf einen Wissensstand bringen", sagt der Bürgermeister. Stationen waren das Schul- und Sportzentrum Auf der Brede, die Industriebrache bei Hardt Pocorny, der Bereich Wülfing, der Wuppermarkt sowie der Bereich rund um Katholische Kirche und Sparkasse an der Kirchstraße, deren Filiale zum 1. Oktober schließt.

"Ich habe den Eindruck, dass alle Beteiligten ein Gefühl für die Verzahnung bekommen haben, für die Tieflage des Gebietes, dafür, mit welchen Gefühlen man dort Räume überbrückt", sagt Mans. Fazit der Teilnehmer: Die Wupperorte sind sehr zerklüftet, wenngleich alle von den Entwicklungen auf dem Wülfing-Gelände und vom Wülfingmuseum sehr angetan waren. "Da wurde deutlich, wie attraktiv dieses Areal ist", sagt der Bürgermeister. Auch die Firma Steeg, die zusammen mit Stadt und Kreis die Konzeptionierung für den Förderantrag erarbeitet, beteiligte sich an der Rundfahrt. "So konnten wir gegenseitig unsere Standpunkte austauschen und haben ein Arbeitspaket geschnürt. Für uns ist wichtig, dass es inhaltlich um Nachhaltigkeit geht", sagt Mans. Gerade die Jugendarbeit an der Wupper müsse künftig enger verzahnt werden, um inhaltlich, fast schon fallbezogen, zu arbeiten und nicht nur ins Blaue hinein. Mans freute sich, dass die Teilnehmer an der Fahrt die Stadt darin bestärkten, den Kunstrasenplatz Auf der Brede in die Förderkulisse mit aufzunehmen - als wichtigen Bestandteil des Gesamtpakets.

Am Wuppermarkt ergibt sich für Mans zurzeit ein sehr positives Bild, denn Investor Andreas Caduff arbeitet dort sehr stringent. "Wir unterstützen ihn, wo wir können, um ihm Planungssicherheit zu geben", sagt der Bürgermeister. Wenn die gesamte Vorderfront vermietet werde, gebe es auch vernünftige Perspektiven für einen Discounter.

"Wichtig war mir, den Teilnehmern eindringlich vor Augen zu führen, dass wir an der Wupper ein hochattraktives Gebiet haben, aber mit einem großen sozialen Gefälle", sagt Mans. Er habe das Gefühl, dass die Eindrücke bei den Teilnehmern noch lange nachwirken. So sahen sie nicht nur viel Leerstand, sondern auch eine schlechte Bausubstanz. "Da wechseln Immobilien ständig den Eigentümer, das scheinen reine Abschreibungsobjekte zu sein", sagt Mans.

Nachdem sich die Teilnehmer bei der Fahrt über das Konzept für die Wupperorte verständigt haben, muss nun nach Angaben von Mans nachgearbeitet werden, damit das Konzept Ende September entscheidungsreif auf dem Tisch liegt. Bis dahin wird es noch eine Bürgerversammlung an der Wupper geben. Im Februar 2018 soll die Entscheidung fallen, wer in den Genuss einer Förderung kommt. Johannes Mans hofft aber, dass die Stadt einen Quartiersmanager noch in diesem Jahr einstellen kann.

"Landrat Jochen Hagt sagte, dass die Wupperorte ein Pilotprojekt zwischen Kreis und Stadt sind, deshalb wollen wir alles tun, um erfolgreich starten zu können, und da bin ich ganz optimistisch", sagt Mans.

(RP)
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