Radevormwald Auch Rader Gymnasium zurück zu G9

Radevormwald · Das Abitur nach 13 Jahren Schulzeit soll nach dem Willen der neuen Landesregierung in NRW wieder zum Regelfall werden. Die Entscheidungsträger des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) wollen geschlossen zurück zu G9.

 Der Abi-Gag beendet den Schulunterricht derzeit nach acht Jahren. Ab 2028 feiern die Schüler dann wieder nach neun Jahren.

Der Abi-Gag beendet den Schulunterricht derzeit nach acht Jahren. Ab 2028 feiern die Schüler dann wieder nach neun Jahren.

Foto: Moll (Archiv)

Im Jahr 2013 haben am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) zum ersten Mal Schüler nach zwölf Jahren Schulzeit - vier in der Grundschule und acht im Gymnasium - ihr Abitur gemacht. Nach etwas mehr als vier Jahren geht die Politik jetzt wieder einen Schritt zurück. Weg von G8, zurück zu G9 - für ein entspannteres, entschleunigtes Abitur, das sowohl Schülern als auch Lehrern mehr Zeit für den umfangreichen Lehrstoff gibt.

Dass mit der jetzigen Landesregierung von CDU und FDP Abitur nach neuen gymnasialen Jahren wieder zum Regelfall werden soll, findet THG-Schulleiter Matthias Fischbach-Städing richtig. Obwohl die Umstellung, zurück zum alten System, für den Schulleiter und sein Kollegium sehr viel Arbeit bedeuten wird, wird er G9 an seiner Schule wieder zum Regelfall machen.

Unterstützung bekommt er dabei von seinem Kollegium, aber auch von der Seite der Eltern und Schüler. "Ich habe mit den Vertretern der verschiedenen Gremien und auch den Lehrern gesprochen. Es gab keine Anzeichen gegen G9, und auch die Schüler haben sich für 13 Jahre Schule ausgesprochen", sagt Fischbach-Städing.

Von den 18 Stimmen, die am Theodor-Heuss-Gymnasium für die G9-Umstellung abstimmen können, müssten 13 dagegen sein, um die Umstellung zu verhindern. Und dies sei wohl ausgeschlossen. Bis es soweit ist und die einzelnen Lesungen im Landtag zur Änderung der Schulgesetze sowie die finalen Ausführungsbestimmungen noch nicht veröffentlicht sind, passiert am THG allerdings noch nicht viel. "Mit den konkreten Planungen und Umstellungen der Lehr- und Stundenpläne haben wir deshalb noch nicht begonnen, das kommt dann wahrscheinlich im Sommer", sagt der Schulleiter.

Die Schüler, die im Sommer 2019 eingeschult werden, bilden voraussichtlich den ersten Jahrgang, der wieder nach kompletten 13 Jahren die Schule mit dem Vollabitur abschließt. "Die Schüler, die im übernächsten Jahr eingeschult werden, rutschen dann automatisch in G9", sagt Fischbach-Städing.

Er hat in den vergangenen Jahren beobachtet, dass die meisten Abiturienten nach ihrer Schulzeit keine klare Vorstellung von ihrer Zukunft haben. "Viele waren einfach noch sehr jung und haben nach dem Abitur erst mal ein Jahr frei gemacht und sich zum Teil in verschiedene Richtungen orientiert. Das war auch nicht schlecht, aber ich hoffe, dass die Schüler durch G9 wieder mehr Orientierung bekommen", sagt der Schulleiter.

Dennis Berke, der Schülersprecher des THG, hat sich intensiv mit den Diskussionen um G8 und G9 beschäftigt und mit seinen Mitschülern über die Umstellung gesprochen. "Eigentlich sind alle für die Veränderung. Wir spüren den Druck von G8 besonders in der Zeit der Klausurphasen. Viele Mitschüler stehen in dieser Zeit sehr unter Druck und schaffen das Pensum kaum. Das wird mit G9 dann hoffentlich wieder weniger" sagt Berke.

Er selber ist 16 und in der zwölften Jahrgangsstufe und steht kurz vor dem Abitur. Etwas Tempo aus dem Modell Gymnasium zu nehmen, könne sicherlich nicht schaden.

(RP)
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