Radevormwald Auf der Pirsch Rehe und Hasen gesehen

Radevormwald · Zum Ferienspaß hatten die Jäger wieder zum Besuch der Rollenden Waldschule und einiger Reviere eingeladen.

 Zuerst kam auf dem Hohenfuhrplatz die Theorie mit der "Rollenden Waldschule", dann folgte die Pirsch durch einige Reviere.

Zuerst kam auf dem Hohenfuhrplatz die Theorie mit der "Rollenden Waldschule", dann folgte die Pirsch durch einige Reviere.

Foto: Michael Schütz

Die rollende Waldschule hat ihren Platz auf dem Hohenfuhrplatz gefunden und gibt den neugierigen Kindern einen Vorgeschmack auf die Tiere, die sie in wenigen Minuten mit etwas Glück und Geduld in ihrer natürlichen Umgebung, dem Wald, erleben werden. Naturpädagogin und Pressesprecherin der Hegegemeinschaft Radevormwald, Claudia Möllney, bietet seit fünf Jahren die Entdeckungsreise durch die heimische Natur für Kinder und Jugendliche an und hat damit schon bei vielen Jungen und Mädchen ein tiefes Interesse für Wald und Wiese geweckt.

Moritz ist zum dritten Mal dabei. Er hat in den vergangenen Jahren tolle Entdeckungen gemacht. "Wir haben Rehe, Füchse und sogar Wildschweine gesehen", sagt der Zehnjährige. Auch privat ist er oft im Wald unterwegs, um Tiere zu beobachten. Die meisten Waldbewohner kennt er schon gut, nur einen Waschbär hat er leider noch nie live erlebt. "Vielleicht haben wir heute Glück", sagt er, nachdem er seinem Jäger, Bernd Osenberg, zugeteilt worden ist.

Bei der Aktion des Deutschen Jagdverbandes wird jedes Kind von einem Jäger betreut und an die Natur herangeführt. Beide gehen mit ihm gemeinsam auf Spurensuche. Bevor sich die 25 Teilnehmer in ihre Reviere und auf die Hochsitze zurückziehen, gibt Claudia Möllney einen Überblick über die 40 Präparate, die in der mobilen Waldschule Platz gefunden haben. Frischlinge, Raubvögel, Füchse und Wildschweine können hier aus der Nähe betrachtet werden.

Moritz Hoffnung einen lebendigen Waschbär zu sehen wächst. "Die Möglichkeit besteht tatsächlich. Man muss sich aber sehr ruhig verhalten und auf die Dämmerung warten", sagt Jäger Bernd Osenberg. Nachdem die Jagdsignale verebbt sind, steigen die Kinder mit ihren Betreuern in die Autos und fahren Richtung Wald. Für Simon geht es mit Jäger Marcel Fröhlich nach Remlingrade. In seinem Rucksack hat ein großes Fernglas Platz gefunden. "Ich würde gerne mal einen Falken sehen", sagt der Zehnjährige.

Der Donnerstagabend kriecht stetig auf die Dämmerung zu, und als gegen 21 Uhr die Sonne untergeht, machen die Kinder auf ihren Aussichtspunkten spannende Entdeckungen. Pünktlich zur Blattzeit, der Paarungszeit der Ricken und Böcke, ist auf den bergischen Lichtungen viel Betrieb. Ganz besonders herzerwärmend sind die Rehkitze, die ihren Müttern durch den Wald folgen. "Wir haben einen riesigen Bock und viele Rehe gesehen", berichtet Simon nach den Stunden auf dem Hochsitz.

Dank Marcel Fröhlich hat er auch die Jagdgewehre erklärt bekommen und viel über das Jagdwesen gelernt. Tobias kehrt besonders aufgeregt an die Waldschule auf dem Hohenfuhrplatz zurück. Zusammen mit Jägerin Daniela Röser hat er nicht nur Rehe, sondern auch viele Hasen gesichtet. "Einfach toll, was man alles sieht, wenn man gut aufpasst", sagt Tobias. Die Initiative "Runter vom Sofa raus in die Natur" endet jedes Jahr mit einem kleinen Imbiss, im Jägerjargon Schüsseltreiben genannt.

"Es ist immer wieder schön, wie aufgeregt und glücklich die Kinder von der Tour durch den Wald zurückkommen. Als Naturpädagogin ist das toll zu beobachten", sagt Claudia Möllney. Die Kinder tauschen sich aus, erzählen von ihren Entdeckungen und teilen diese auch mit ihren Eltern, die sie nach dem ereignisreichen Abend wieder abholen. Moritz Wunsch, einen Waschbären zu sehen, ist nicht in Erfüllung gegangen. "Vielleicht habe ich nächstes Jahr mehr Glück. Da komme ich wieder", sagt er am Ende des Schüsseltreibens.

(trei)
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