Radevormwald Badegäste schätzen das "XXL-Freibad"

Radevormwald · Freizeitanlage Kräwinklerbrücke platzte bei sommerlichen Temperaturen am langen Wochenende aus allen Nähten.

Sommer, Sonne, endlose Blechschlangen - das lange Wochenende brachte an der Freizeitanlage Kräwinklerbrücke erwartete Bilder. "Schon am Donnerstag war richtig viel los hier", war Jörg Becher, Leiter des Betreiber-Teams von der gemeinnützigen Qualifizierungsgesellschaft Remscheid sehr zufrieden mit dem Startschuss zur Sommersaison. "Wir sind bestens gerüstet", ergänzte er. Die Gesellschaft ist Pächterin der rund zwei Hektar großen Freizeitanlage. Neben dem Imbiss betreibt Arbeit Remscheid auch den Bootsverleih. Becher: "Alle Boote sind instandgesetzt, repariert und jetzt auf dem Wasser". Elf Tretboote, sechs Einer-Kanus, zwei Kanadier und zwei Ruderboote können ausgeliehen werden. Die Vorbereitungen laufen seit Mitte März, der Imbiss habe auch schon länger geöffnet. "Wir wollen ja auch Spaziergängern, die hier vorbei kommen, etwas anbieten können", sagt Becher und wirbt für die kommenden Wochen über den Sommer.

Auch der Freitag, der nicht für jeden Arbeitnehmer ein Brückentag war, sorgte für Besucherandrang, aber am Samstag wurden bei 30 Grad nach 14 Uhr nicht nur die Parkplätze knapp. Gestern dagegen sorgten dunkle Wolken mit der Ankündigung von Gewitter für einen geringeren Andrang.

Auch auf den Liegewiesen wurde es zunehmend enger, neben Gästen aus Remscheid und Radevormwald zog es auch Besucher aus Wuppertal hierher. "Wir waren schon im letzten Jahr mehrfach hier", sagte Jan Schneider, der in Wuppertal studiert. Er war mit vier Freunden hier und schätzt vor allem "das XXL-Freibad" an der Wupper-Talsperre. Das es an Tagen wie diesen dann schon mal ein wenig enger wird auf der Wiese, störte ihn nicht. Herumliegender Müll und Parkplatzmangel sorgen allerdings für Unmut. "Wenn ich jetzt auf der Hardt wäre, ist es auch voll, ich habe aber kein Wasser", meinte er. Den Sprung ins gar nicht mehr so kalte Wasser wagten an diesem Tag viele, auch der Bootsverleih lief. "Wir hatten gut zu tun", war Becher mit der Ausbeute zufrieden, auch wenn "vor allem der Kiosk an solchen Tagen zieht".

Auch hier sah er sich mit seinem Team gut aufgestellt, verdursten musste hier niemand. In der Kräwi gilt allerdings striktes Alkoholverbot. "Das müssen sie eben auch durchsetzen", deutete Becher an, dass nicht jeder gern sein Getränk rausrücke. Auch die Müllproblematik ärgerte die Mitarbeiter, die am Sonntagmorgen zu dritt mit der Abfallzange über Rasen und Parkplätze zogen.

"Die meisten benutzen die Mülleimer", sagte er, aber die anderen gebe es eben auch. "Wir müssen nachher eines unserer Tretboote einfangen", schilderte er die Folgen nächtlicher Umtriebe. "Wenn sie so etwas konsequent verhindern wollen, müssten sie 24 Stunden hier sein", zeigte er die Grenzen der personellen Ressourcen auf.

Diese Auswüchse sind für ihn und sein Team Alltag. Außer ein paar Pflastern für aufgeschürfte Kinderknie mussten keine Blessuren behandelt werden. Parkplätze gab es am Samstag schon gegen 14 Uhr nicht mehr. Blechlawinen taten sich in Richtung Remscheid-Lüdorf und auf Radevormwalder Seite im Bereich von Heidersteg auf. Dort gibt es den zweiten Zugang zur Wupper-Talsperre über den alten Weg.

Auch gestern zog es früh erste Gäste zur Kräwi. Der Kanusportverein Remscheid/Rade erwartete eine Gruppe Kinder und Jugendliche. Allerdings überzog am frühen Mittag dann ein Gewitter mit Hagelkörnern über die Wupper-Talsperre.

Eine weitere Bitte hat Becher: die Parkvorschriften ein- und auf jeden Fall die Rettungswege freizuhalten.

(RP)
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