Radevormwald Bahnhofstraße - statt Halteverbot Grenzmarkierung

Radevormwald · Lebhaft diskutiert wurde im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Verkehr ein Antrag der CDU. Demnach sollte auf der Bahnhofstraße zwischen Kohlstraße und Hölterhofer Straße in Fahrtrichtung Innenstadt/Busbahnhof ein Halteverbot eingerichtet werden. Weil derzeit dort Halten und Parken zulässig sei, käme es immer wieder zu brenzligen Situationen, wenn größere parkende Fahrzeuge die Sicht der Abbieger aus der Kohlstraße behindern. Das gelte auch für Verkehrsteilnehmer, die geradeaus fahren aus Richtung Ispingrade, entgegenkommende Fahrzeuge seien kaum zu erkennen.

"Wenn auch noch Fußgänger den Gehweg begehen, ist die Sicht gar nicht mehr gegeben", heißt es in dem Antrag, der keine Mehrheit fand. Vorschlag der Verwaltung: eine Grenzmarkierung als schraffierte Fläche auf der Fahrbahn, um das Halten und Parken in dem Einmündungsbereich zu unterbinden und die Verkehrsteilnehmer auf den Fünf-Meter-Radius aufmerksam zu machen, in dem Halten und Parken nicht erlaubt ist. "Das sollte für eine bessere Sicht sorgen", sagte Jochen Knorz, Leiter des Ordnungsamtes.

Bedenken äußerte Bernd Bornewasser (Grüne) mit Blick auf den CDU-Antrag. Tempo 30 sollte schon sein, findet er. Aber parkende Autos seien dafür eben auch hilfreiche Hindernisse, so halte er von einem Halteverbot nichts. Das wechselseitige Parken und die Rechts-vor-Links-Regelung würden es gar nicht zulassen, dort schneller zu fahren. Der Weg sei gerade für Eltern mit Kindern sicherer geworden und könne gefahrlos genutzt werden. "Parkstreifen sorgen für mehr Unsicherheit bei Verkehrsteilnehmern - und damit eben auch für mehr Sicherheit", sagte er.

Christoph Schlüter (CDU) entgegnete, dass nur Verkehrsteilnehmer, die gesehen werden, auch sicherer unterwegs sind. Aus der Kohlstraße müssten sich Autofahrer regelrecht heraustasten, das sorge für haarsträubende Situationen. "Dabei möchte ich gerne sehen, wo ich hinfahre", sagte er. Axel Schröder (FDP) zeigte Verständnis für den CDU-Antrag. "Da wird oft genug mit Tempo 50 gefahren, da sieht man nichts mehr", sagte er.

Die SPD lehnte den Antrag der CDU ab: Dadurch würde man den Anwohnern noch mehr Parkplätze wegnehmen und den Durchgangsverkehr zum schnelleren Fahren animieren, sagte Sigrid Augst-Hedderich. Ganz pragmatisch argumentierte Alfred Baßler (UWG): "Wenn sich alle an die Straßenverkehrsordnung halten würden, gebe es das Problem nicht. Die Verantwortung liegt bei den Verkehrsteilnehmern, deshalb ist ein Parkverbot auch sinnlos." Felix Staratschek (AL) zeigte sich erstaunt über den Antrag und schlug vor, die Polizei zu befragen. Das schlug auch der Ausschussvorsitzende Dietmar Stark (SPD) vor, denn offensichtlich seien die Wahrnehmungen an dieser Stelle sehr unterschiedlich.

Jochen Knorz vom Ordnungsamt führte aus, dass es Ende August/Anfang September, also zu der Zeit, als der CDU-Antrag gestellt wurde, in dem betroffenen Bereich sehr viele Baustellen gab: Hölterhofer Straße, Bahnhofstraße, Albert Osenberg-Straße. So habe sich der Parkverkehr an die Kohlstraße verlagert.

Bei einem Ortstermin mit der Polizei und dem Ordnungsamt habe man keine Probleme festgestellt. "Ein Park- oder Unfallproblem gibt es dort nicht", sagte Knorz. Deshalb werde man die Lage beobachten.

(RP)
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