Gewerbegebiet in Radevormwald Bangen um Gelände von Feldmannshaus

Radevormwald · An der Bundesstraße 229 bei Feldmannshaus versucht die Stadt seit Jahren, ein neues Gewerbegebiet aufzubauen. Jetzt ist der Plan scheinbar wieder einmal ins Stocken geraten. Die Stadt hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

 Der Blick von Hahnenberg auf die in Teilen aufgebauten Gewerbeflächen. Es sollte eine Höhe von zehn bis zwölf Metern erreicht werden.

Der Blick von Hahnenberg auf die in Teilen aufgebauten Gewerbeflächen. Es sollte eine Höhe von zehn bis zwölf Metern erreicht werden.

Foto: Wolfgang Scholl

Die Gitter sind seit Tagen geschlossen, auf dem großen Gelände bei Feldmannshaus ist seit einiger Zeit wenig passiert. Auf dieser Fläche plant die Stadt einen Teil des neuen Gewerbegebietes Ost. Jetzt scheint es Unstimmigkeiten mit dem Auftragnehmer zu geben. "Wir haben inzwischen unsere Rechtsanwälte eingeschaltet", sagt Ulrich Dippel, der Leiter des Technischen Bauamtes. In Absprache mit ihnen soll überlegt werden, wie die Stadt in nächster Zeit vorgehen wird.

Die Stadt hatte bereits vor Jahren damit begonnen, aus der landwirtschaftlichen Fläche gegenüber von Hahnenberg zwischen Grafweg und Feldmannshaus ein Gelände aufzubauen. Bis 2012 waren die ersten 300.000 Kubikmeter angekippt und verdichtet worden - unter anderem mit Material von der neuen Aldi-Fläche gegenüber. Dann herrschte Stillstand. Die Stadt gewann schließlich einen Prozess gegen den Auftragnehmer.

Im Sommer 2016 hatte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) das Unternehmen Pohl aus Hilden beauftragt, weiteres Material anzukippen und anschließend zu verdichten. Das erste Material stammte von der Gira-Baustelle an der Gewerbestraße, aus Wuppertal-Elberfeld vom Neubau des Bahnhofsgeländes und aus Dortmund.

Der Auftrag lautete, den Rest des 8,5 Hektar großen Grundstücks baureif herzurichten. Geplant wurde zuerst, bis zu 20 Grundstücke mit einer Fläche von netto 3000 Quadratmetern zur Verfügung zu stellen. "Wir möchten Grundstücke zwischen 2000 und 10.000 Quadratmetern veräußern", sagte der WFG-Vorsitzende Frank Nipken dann im Sommer 2016.

Auf eine Anfrage im öffentlichen Teil der Ratssitzung am Dienstag hatte der Beigeordnete Frank Nipken erklärt, dass das beauftragte Unternehmen die neuen Gewerbeflächen bis 2018 herrichten werde. Wenn es nicht gelinge, die Flächen bis Ende des kommenden Jahres zur Verfügung zu stellen, habe die Stadt ein Defizit an Gewerbeflächen. Ziel sei es, Radevormwalder Unternehmen zu helfen, am Stammsitz so zu expandieren, dass Radevormwald als Hauptstandort erhalten bleiben kann. "Die Unternehmen können nicht noch über Jahre warten", sagte Nipken und ergänzte, "das wäre für die Stadt nicht gut."

Zu den bisherigen Arbeiten sagt Ulrich Dippel, dass das Unternehmen bisher für die aufgebauten Flächen immer ein Gutachten über aufgebaute Flächen vorgelegt habe. Planiert wird jeweils eine 30 Zentimeter starke Fläche. Der Quadratmeter eines Gewerbegrundstückes muss einen Druck von 45 Mega-Newton aushalten. Die Qualität des Untergrundes muss die WFG später beim Verkauf der jeweiligen Fläche dem Käufer garantieren.

Mit dem Auftragnehmer war vereinbart worden, dass 150.000 Kubikmeter Erde geliefert werden und die Flächen bis zum Jahresende 2018 aufgebaut sind. Noch im September war auf Vorschlag der Verwaltung ein 2009 in Gang gesetztes und nicht beendetes Verfahren (Bebauungsplan 101) aufgehoben worden. Im zweiten Schritt hat der Ausschuss für Stadtentwicklung für die Fläche in Feldmannshaus einstimmig einen neuen Aufstellungsbeschluss (Bebauungsplan 101n) gefasst. Zur Frage, wie es mit dem Aufbau des Geländes weitergehen könnte, sagt Dippel, dass die Stadt erst einmal das Gespräch mit den Anwälten abwartet. Parallel beschäftigt er sich mit ersten Planungsalternativen. "Es gibt aber noch keine konkreten Pläne, weil es dazu noch zu früh ist", sagt er und hofft, in zwei bis drei Wochen weitere Informationen zu erhalten.

(RP)
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