Radevormwald BAV kümmert sich ab Januar um Müll in Radevormwald

Radevormwald · Die Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV), MonikaLichtinghagen-Wirths, reist mit eigener Mülltonne. Als gestern im Rathaus der Vertrag unterzeichnet wurde, der die kommunalen hoheitlichen Entsorgungspflichten der Stadt auf den BAV überträgt, trug sie eine graue Tonne unter dem Arm. Ab 1. Januar 2015 kümmert sich der BAV um Organisation und Verwaltung der kommunalen Müllentsorgung.

 Der BAV übernimmt die Müllentsorgung (v.l.): Frank Nipken, Volker Uellenberg, Monika Lichtinghagen-Wirths, Hagen Jobi und Dr. Josef Korsten.

Der BAV übernimmt die Müllentsorgung (v.l.): Frank Nipken, Volker Uellenberg, Monika Lichtinghagen-Wirths, Hagen Jobi und Dr. Josef Korsten.

Foto: moll

Das hatte der Stadtrat so entschieden - und den Vertrag mit dem Abfuhrunternehmen Lobbe zum Jahresende 2015 gekündigt.

Das Einsammeln und Transportieren des Abfalls muss der BAV 2015 europaweit in einem sehr komplizierten Verfahren ausschreiben. "Wir haben die Hoheit, aber führen die Müllabfuhr nicht durch. Wir hoffen, dass wir die Ausschreibung für zwei bis drei Kommunen gebündelt machen können, dann ist es einfacher", sagte Monika Lichtinghagen-Wirths.

Für die Bürger ändert sich nichts. System, Dienstleistung und Leistungsspektrum bleiben gleich, sagte Bürgermeister Dr. Josef Korsten. So sei die Abfallentsorgung künftig in einer Hand - und für die Stadt ergäben sich Einsparpotenziale gerade beim Personal. Da auch der Kreis als Träger des BAV mit im Boot sitze, bleibe die Abfallentsorgung in der kommunalen Familie. "Das ist für mich interkommunale Zusammenarbeit", sagte Korsten.

Landrat Hagen Jobi ist froh über einen weiteren Partner, denn neben Rade haben sich seit 2001 Hückeswagen, Engelskirchen, Reichshof, Leichlingen, Burscheid und Kürten für den BAV entschieden. "Je mehr wir bündeln, desto besser", sagte er.

Monika Lichtinghagen-Wirths ist wichtig, dass jede Kommune einen eigenen Beirat hat, so dass jedes Rathaus ein Mitspracherecht hat. Entscheidungen fallen in der Verbandsversammlung, aber da habe es noch nie gegenläufige Entscheidungen gegeben. "Die Beiräte sind oft besser mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut", sagte sie.

Ab Januar übernimmt der BAV alle Arbeiten, die mit Abfallentsorgung zu tun haben: Abfallwirtschaftskonzept, Gebührensatzung, Gebührenbescheide, Kassengeschäft, Mahnwesen und die An- und Abmeldungen der Tonnen. Wichtig: Die Gebühren erhöhen sich nicht. "Sie bleiben im vierten Jahr in Folge unverändert und stabil", sagten Kämmerer Frank Nipken und Volker Uellenberg, Leiter des Fachbereichs Finanzen. "Was nach der Neuausschreibung 2016 wird, bleibt abzuwarten", sagt Lichtinghagen-Wirths. Uellenberg kündigte an, dass die Stadt in der Anfangszeit Ansprechpartner für die Bürger bleibt. Ab Januar schaltet der BAV aber eine kostenlose Service-Hotline. Deren Nummer wird im Abfallkalender abgedruckt, der vor Weihnachten an alle 4830 Haushalte, die einen Gebührenbescheid erhalten, verteilt wird. Auch die Gebührenzahlungen der Bürger laufen ab Januar über den BAV. Die Bescheide kommen Anfang Februar.

2015 verschwinden damit auch die Abfallentsorgungsgebühren von den Abgabebescheiden der Stadt Radevormwald.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort