Radevormwald Bergische Schlaganfallgruppe muss bald ihre Zukunft klären

Radevormwald · Im April 2017 feierte die Selbsthilfegruppe Schlaganfall das zehnjährige Bestehen. Aus dem anfänglich kleinen Kreis ist mittlerweile ein eingetragener Verein mit 40 Mitgliedern geworden. Wegen des Bedarfs ist eine "junge Gruppe" gegründet worden, in der sich Betroffene und Angehörige im Alter von bis zu 50 Jahren treffen.

Während am Anfang noch Hilfe von außen gesucht wurde, gibt es heute Anfragen an den Verein für Vorträge oder Ratschläge. Das Einzugsgebiet ist mit Wermelskirchen, Leichlingen, Burscheid, Remscheid, Hückeswagen, Radevormwald bis Wipperfürth ziemlich groß. "Wir wollen gemeinsam lachen - auch weinen und uns gegenseitig helfen", ist das Motto des Vereins.

Doch mit gutem Willen und unglaublich viel ehrenamtlicher Arbeit ist ein solcher Verein auf Dauer nicht zu führen. Das zeigte sich mit einer Endlosdiskussion auf der Versammlung. Die Vorsitzende Brigitte Hallenberg fährt ein 19 Jahre altes Auto. "Ich fahre nicht mehr auf die Autobahn und auch nicht mehr schnell. Den Termin beim Landesverband in Lünen habe ich abgesagt. Ob das Fahrzeug bis zum nächsten TÜV-Termin hält, ist fraglich", sagte sie. Der Verschleiß geht auch auf ihre Vereinsarbeit zurück. Sie ist im gesamten Gebiet für Beratungsgespräche unterwegs, fährt zu Seminaren und Fortbildungen und ist auch für den Verein im Einsatz. Dafür gab es Benzingeld, unterm Strich für sie ein Verlustgeschäft.

Braucht der Verein ein eigenes Fahrzeug? Wer zahlt es? Wie soll es finanziert werden? Plötzlich stehen auch steuerliche Fragen im Raum. Mögliche Werbeeinnahmen von Sponsoren oder geldwerter Vorteil sind zu berücksichtigen. Bei solch einem Thema sollte der Vorstand im Vorfeld die Möglichkeiten prüfen, Lösungsvorschläge präsentieren und zur Abstimmung stellen, wurde deutlich. So waren Einwände, Unverständnis und vielleicht auch Neid die Folge - mit einer Diskussion ohne Ergebnis.

Überdenken muss der Verein auch den Jahresbeitrag von 18 Euro pro Jahr. Damit lassen sich keine Investitionen stemmen, und auch Aktionen sind nicht zu finanzieren. Margit Lehnhard präsentierte den Kassenbericht, der mit positivem Ergebnis abschließt. Der Verein unter Brigitte Hallenberg leistet gute und wertvolle Arbeit mit viel persönlichem Engagement. Deutlich wurde, dass sich die Mitglieder überlegen müssen, ob sie eine kleine Selbsthilfegruppe bleiben wollen oder ob sich der Verein zukünftig professionell aufstellen will.

Kontakt Brigitte Hallenberg, Tel. 02196-4129 E-Mail info@hallenberg.de www.schlaganfall-wk.de

(WSB)
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