Radevormwald Bergischer Jung mit Lust auf Landtagswahlkampf

Radevormwald · Die Parteivorstände des Ortsverbandes Radevormwald und des Kreisverbandes aus Remscheid schlagen den Hückeswagener Bäckermeister Jörg von Polheim als gemeinsamen Kandidaten für die Landtagswahl am 14. Mai 2017 vor. Kreiswahlversammlung ist am 1. Juli in Lennep.

 Jörg von Polheim aus Hückeswagen tritt für die Rader und die Remscheider FDP bei der Landtagswahl 2017 an. Der 56-Jährige möchte den Bürgern liberale Ideen näherbringen.

Jörg von Polheim aus Hückeswagen tritt für die Rader und die Remscheider FDP bei der Landtagswahl 2017 an. Der 56-Jährige möchte den Bürgern liberale Ideen näherbringen.

Foto: fdp

Weil die Landesregierung Remscheid und Radevormwald zum neuen Wahlkreis 35 (Remscheid/Oberberg III) zusammengefasst hat, um die Mindestzahl an Wahlberechtigten in einem Wahlkreis zu gewährleisten, müssen sich die Parteien gemeinsame Kandidaten suchen. Nachdem die CDU Jens Nettekoven gewählt hat, ziehen die FDP-Parteivorstände des Kreisverbandes Remscheid und des Ortsverbandes Radevormwald nach. Sie schlagen der Kreiswahlversammlung, die am 1. Juli in Lennep tagt, Jörg von Polheim (56) aus Hückeswagen als gemeinsamen Kandidaten vor.

"Er ist ein bergischer Junge, ein FDP-Mann, und er hat viel Erfahrung im Bundestag gesammelt", sagt die Vorsitzende der Rader FDP, Annette Pizzato. Für von Polheim sieht sie zwar gerade in Remscheid "ein hartes Stück Arbeit", aber das passe schon. Nach Angaben des Rader Fraktionsvorsitzenden der Liberalen, Rafael Krauskopf, haben die Gespräche zwischen Remscheid und Rade vor einem halben Jahr begonnen. "Zusammen mit dem Vorsitzenden Hans Lothar Schiffer habe ich überlegt, ob wir geeignete Kandidaten in den eigenen Reihen haben. Da hier kein größeres Interesse bestand, kamen wir auf von Polheim", berichtet Krauskopf, der 2012 und 2013 in Hückeswagen das Wahlkreisbüro für von Polheim zu dessen Bundestagszeit geleitet hat. Das Engagement im Landtag sei für viele Berufstätige zu zeitaufwendig. "Und wir wollten jemanden finden, der auch Chancen hat", sagte er.

Als dann die Nachricht kam, dass der Hückeswagener FDP-Vorsitzende Jörg Kloppenburg für den Bundestag kandidiert und damit von Polheim aus dem Rennen ist, war der Weg frei für eine Landtagskandidatur des Bäckermeisters.

"Er ist Handwerker, weiß also, wovon er spricht. Und wenn Sie sehen, dass im Landtag Rechtsanwälte, Lehrer und Beamte sitzen, aber in kaum einer Partei jemand aus dem Handwerk, ist von Polheim sehr geeignet", sagt Krauskopf.

Er kündigt an, dass die FDP nach den Sommerferien vor allem in Remscheid "richtig Gas geben will", um von Polheim bei den Bürgern in der Nachbarstadt bekannter zu machen. "Kleine, mittelständische Betriebe kennen unseren Kandidaten schon", sagt Krauskopf.

Auch die Remscheider Liberalen sind überzeugt von dem Kandidaten. "Mit seiner Kenntnis um das Bergische und dessen wirtschaftliche Verflechtungen ist er der geeignete Vertreter der beiden Städte im Landtag", sagt der Vorsitzende Hans Lothar Schiffer.

Von Polheim selbst geht es um die Förderung des Handwerks. "Das ist mir eine Herzensangelegenheit, denn es gibt immer mehr Dinge, mit denen die Handwerker belastet werden", sagt er. Überhaupt nicht mehr umsetzbar seien zum Beispiel die Anforderungen des Tariftreue- und Vergabegesetzes. "Handwerker müssen alles Mögliche nachweisen, um für die öffentliche Hand zu arbeiten. Da muss alles den Rechtsnormen entsprechen", kritisiert von Polheim.

Gerne hätte er sich auch wieder im Bundestag engagiert, "doch Jörg Kloppenburg als Kreisvorsitzender der FDP Oberberg hat auf die Kandidatur zugegriffen", sagt er diplomatisch. Da von Polheim aber weiter politisch aktiv sein möchte, kam er ins Gespräch mit den Kollegen aus Rade und Remscheid. "Die Heimatnähe war mir wichtig, die Bergischen gehören zusammen, und da es nach vielen Gesprächen auch menschlich passte, habe ich mich für die Kandidatur entschieden", sagt von Polheim. Auf welchem Listenplatz er landet und welche Chancen der Hückeswagener damit auf einen Einzug in den Landtag hat, hängt davon ab, wie die Wahlen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene laufen. Erst im November steht fest, auf welchem Listenplatz er steht.

"Ich mache das ja auch, weil mir der Wahlkampf Spaß macht. Ich möchte die Menschen von liberalen Ideen überzeugen", sagt er. Damit will von Polheim nach der Wahl am 1. Juli beginnen. "Vor allem die Remscheider müssen mich kennenlernen", sagt er.

(RP)
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