Radevormwald Berufskolleg informiert über sein Ausbildungskonzept

Radevormwald · Schüler, die im nächsten Sommer die Schule verlassen werden, müssen sich schon jetzt Gedanken über ihren weiteren Bildungsweg machen. Wer sich zwischen Ausbildung oder Voll-Abitur nicht entscheiden kann, hat am Berufskolleg Hückeswagen die Möglichkeit, beides zu vereinen. Über diese in NRW einzigartige Doppelqualifikation informierte die Privatschule Bergischer Unternehmen am Samstag bei einem Tag der offenen Tür.

 Beratung und Information beim Tag der offenen Tür im Berufkolleg (v.l.): René Arndt, Florian Schmidt, Dagmar Faith, Felix und Frank Faith.

Beratung und Information beim Tag der offenen Tür im Berufkolleg (v.l.): René Arndt, Florian Schmidt, Dagmar Faith, Felix und Frank Faith.

Foto: schütz

Neben einem Einblick in die modern ausgestatteten Unterrichtsräume stellten auch die angeschlossenen Unternehmen sich und ihre Ausbildungsangebote vor. An den Infoständen gaben meist Auszubildende der jeweiligen Unternehmen Auskunft. "Die Azubis sprechen auf gleicher Augenhöhe und ganz ungeschönt mit den Besuchern über ihre Erfahrungen", sagte Andreas Döbler, Ausbildungsleiter der Firma Kuhn Edelstahl. Er ist von dieser Vorgehensweise überzeugt. "Die meisten Besucher möchten wissen, welche Berufe ausgebildet und ob Praktika angeboten werden", sagte Kuhn-Azubi Florian Schmidt. Der Wuppertaler befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Industriemechaniker - in Kombination dazu macht er sein Abitur. "Wenn die Firma so etwas anbietet, sollte man die Möglichkeit nutzen", sagte er.

Ein Luxus beim Lernen seien auch die relativ kleinen Klassen mit maximal 18 Schülern. Berufskolleg-Schüler starteten eine Umfrage, die ergab, dass sich die meisten Besucher für die duale Ausbildung zum Industriekaufmann interessierten. Besonders viele Schüler der Hückeswagener Realschule kamen in die Räume an der Goethestraße. So auch Boas Mohncke. Der 15-Jährige interessierte sich vorrangig für den Beruf des Mechatronikers. "Es war interessant, sich zu informieren, aber die Bedenkzeit ist kurz. Die Schüler müssen sich jetzt schnell entscheiden", sagte Vater Reinhard Mohncke.

Patrik Heintze hat seine Entscheidung nicht bereut. Vor zwei Jahren beendete er seine duale Ausbildung am Berufskolleg und zeigte die Schule nun seinem 15-jährigen Bruder Felix. "Ich habe mit 19 Jahren angefangen, zu studieren und hatte im Gegensatz zu meinen Studienkollegen schon das Abitur, eine Ausbildung und ein Auslandsjahr gemacht", sagte er und nannte die Vorteile dieser Doppelqualifikation.

Derzeit werden am Berufskolleg 96 Schüler in sechs Klassen von 17 Lehrern unterrichtet. Damit ist die Schule stetig gewachsen. Dieter Schruff, pädagogischer Beirat seit der Gründung, hält eine weitere Expansion für realistisch.

(heka)
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