Radevormwald Berufskollegs bereit für die Fusion

Radevormwald · Es ist zwar noch nicht klar, wann genau die Fusion erfolgen wird, trotzdem arbeiten die Berufskollegs in Wermelskirchen und Wipperfürth bereits jetzt so zusammen, als seien sie schon zu einer Schule verschmolzen. Das betonte Sylvia Wimmershoff, Leiterin der beiden Schulen, in der Sitzung des Zweckverbands des Berufskollegs Bergisch Land in Wermelskirchen. Es habe bereits mehrere Sitzungen der beiden Schulleitungen gegeben, "der Kontakt und die Zusammenarbeit sind sehr gut. Auch die mehr als 130 Lehrer stehen absolut hinter einer Fusion", sagte Wimmershoff.

Radevormwald: Berufskollegs bereit für die Fusion
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Zum Hintergrund: Die Fusion der Berufskollegs Wipperfürth und Wermelskirchen wird für das kommende Jahr angestrebt. Das ist der aktuelle Gesprächsstand zwischen dem Zweckverband Bergisch Land als Träger des Berufskollegs in Wermelskirchen und dem Oberbergischen Kreis, der Träger des Berufskollegs in Wipperfürth ist. Der vom Oberbergischen Kreis erstellte Schulentwicklungsplan sieht als Konstruktion das neue Berufskolleg Wipperfürth/Wermelskirchen vor - mit Wipperfürth als Haupt- und Wermelskirchen als Nebenstelle.

Zurzeit laufen Gespräche über die Ausgestaltung dieser Fusion. Denn rechtlich ist dies nicht so einfach. Ein Kreis darf nicht mit einem Zweckverband fusionieren, denn die Trägerschaft eines Zweckverbandes muss Aufgabe eines Kreises sein - so sieht es das Schulgesetz NRW vor. Hier sind es aber drei Kommunen (Wermelskirchen, Radevormwald, Hückeswagen), die einst den Zweckverband gründeten und damit erfolgreich sind. "Wir führen zurzeit intensive Gespräche über die rechtliche Situation und die Abwicklung", sagte Jürgen Graef, Geschäftsführer des Zweckverbandes.

Die Bezirksregierung hatte deutlich gemacht, dass beide Schulen langfristig gesehen selbstständig nicht überlebensfähig sind. "Aktuell haben wir mit Blick auf die Schülerzahlen zwar keine Sorge, wir müssen aber langfristig planen", betonte Graef. Er hofft, dass am 19. Oktober bei einem Treffen von Vertretern der beiden Kreise und der beteiligten Kommunen der nächste Schritt für die Fusion gemacht werden kann. Was wichtig sei: "Die Bezirksregierung wird uns keine Steine in den Weg legen. Sie will nicht sparen, sondern den Standort Wermelskirchen erhalten - mit so vielen Fachklassen wie möglich", betonte Graef.

Sylvia Wimmershoff freut sich über die gute Zusammenarbeit. "Die Lehrer unterstützen sich gegenseitig, wir nutzen das Potenzial und die Kompetenzen an beiden Standorten", verdeutlichte die Leiterin. Ein Beispiel: Aktuell haben sich jeweils zwei Lehrer bereiterklärt, am jeweils anderen Standort stundenweise auszuhelfen. "Das funktioniert super", sagte Wimmershoff erfreut und fügte an: "Beide Schulen sind bereit für die Fusion."

Auch das Schulleitungsteam kristallisiert sich langsam heraus. So soll Thilo Mücher neuer stellvertretender Schulleiter werden - wie Wimmershoff wird auch er bis zu einer Fusion an beiden Standorten tätig sein. Die erweiterte Schulkonferenz muss dieser Personalie noch zustimmen. "Wir leiten die Kollegs im Team", betonte Wimmershoff.

(RP)
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