Radevormwald Besserer Trinkwasserschutz bei der Feuerwehr

Radevormwald · Die Entnahme von Löschwasser aus dem Trinkwassernetz soll bei der Freiwilligen Feuerwehr Radevormwald in Zukunft noch sensibler und vorsichtiger erfolgen. Der Löschzug I wurde Freitagabend von Wehrführer Wilfried Fischer zu diesem brisanten Thema geschult, in den kommenden Wochen folgen die anderen beiden Löschzüge.

 Schulungsabend bei der Freiwilligen Feuerwehr: Drei Mitglieder der Einheit Herbeck bauen ein Standrohr auf.

Schulungsabend bei der Freiwilligen Feuerwehr: Drei Mitglieder der Einheit Herbeck bauen ein Standrohr auf.

Foto: Flora Treiber

Er stellte seinen Kameraden nicht nur die Grundlagen zur sicheren Entnahme vor, die auf einem Arbeitsblatt zum Technischen Regelwerk zusammengefasst sind, sondern ging mit ihnen auch auf die Möglichkeiten ein, die die Rader Feuerwehr mit ihrem technischen Equipment hat. Wird Löschwasser falsch aus dem Trinkwassernetz entnommen, kann es unter Umständen zu einer Verschmutzung des Trinkwassers oder zu Schädigungen der Leitungen kommen. "In den vergangenen Jahren ist es in anderen Städten immer wieder zu Unfällen gekommen, so dass die Trinkwasserversorgung nicht mehr sichergestellt war. Das müssen wir vermeiden", sagte Fischer.

Die Armaturen, Pumpen und Fahrzeuge der Feuerwehr müssen für eine sichere Entnahme zunächst auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Essentiell ist außerdem eine Schulung aller Feuerwehrmitglieder. Eine besonders sichere Trennung gewährt ein sogenannter "freier Einlauf", der allerdings auf keinem Fahrzeug der Rader Feuerwehr zu finden ist. "Wir trennen das Trinkwasser vom Löschwasser mit Systemtrennern", sagt der Wehrführer. Mit Systemtrennern sind Rückflussverhinderer gemeint. Davon gibt es einen in der Tankfüllleitung und am Standrohr oder, je nach Ausstattung, einen am Sammelstück und einen am Standrohr. "Zwei Rückflussverhinderer pro Entnahme werden für den Übergang einem Systemtrenner gleichgesetzt." Wilfried Fischer hat es sich zum Ziel gesetzt, die Systemtrenner bei Ersatzbeschaffungen oder Neuausstattungen in seine Wehr zu integrieren. Der zukünftige Stand der Technik umfasst einen fest verbauten Rückflussverhinderer in der Tankfüllleitung des Fahrzeuges oder einen freien Tankeinlauf. Das Ziel, ein bestmöglicher Schutz des Trinkwassers ohne eine Verzögerung der Einsatzmaßnahmen, gelingt bereits mit der aktuellen Ausstattung. Lara Zimmermann aus der Einheit Herbeck setzte die Schulungsergebnisse mit weiteren Kräften aus ihrer Einheit um. Mit der Hilfe eines Standrohres und eines Rücklaufverhinderers in der Tankfüllleitung baute sie eine sichere Entnahme von Löschwasser aus dem Trinkwassernetz auf. "Die Schulung war wichtig, um sich noch mal neu auf die Zusammenhänge der Netze zu besinnen und bei künftigen Einsätzen an alle Details zu achten", sagte die Feuerwehrfrau.

(trei)
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