Radevormwald Biekowski findet Stolperfallen in der Stadt

Radevormwald · Das ehemalige CDU-Ratsmitglied hat sich in den vergangenen zwei Monaten die Mühe gemacht und genau hingeschaut.

 Hohe Bordsteinkante, abgebröckelte Kante: Edmund Biekowski fand diese Stolperfalle an der Ecke Bahnhofstraße/Ispringrader Straße/Kohlstraße und hat sie sogleich in sein Bürgersteigkataster aufgenommen.

Hohe Bordsteinkante, abgebröckelte Kante: Edmund Biekowski fand diese Stolperfalle an der Ecke Bahnhofstraße/Ispringrader Straße/Kohlstraße und hat sie sogleich in sein Bürgersteigkataster aufgenommen.

Foto: jürgen moll

Immer wieder stoßen Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, ältere Menschen mit und ohne Rollator, aber auch Mütter mit Kinderwagen auf unüberwindbare Hindernisse: hohe Bordsteinkanten. Schon seit einiger Zeit haben es sich der Seniorenbeirat mit der Stadt, der Trägerverein "aktiv55plus" und der Ausschuss für Demografie zur Aufgabe gemacht, diese Missstände aufzudecken und sukzessive zu beseitigen. Insofern versteht der ehemalige langjährige CDU-Ratsherr Edmund Biekowski sein Engagement in den vergangenen Monaten - im Stadtgebiet nach Stolperfallen durch zu hohe Bordsteinkanten zu suchen und aufzulisten - auch nicht als Neuerung, sondern als Erinnerung an alle Beteiligten, "am Ball zu bleiben". Gestern legte Biekowski ein einseitiges DIN-A4-Bürgersteigkataster vor, in dem er mehr als 40 Bürgersteige auflistet, die barrierefreundlicher gestaltet und abgesenkt werden müssten. "Das ist ein fortlaufendes Thema, das uns immer wieder beschäftigt", sagte er im Beisein von Bürgermeister Johannes Mans und dem Leiter des Technischen Bauamtes, Ulrich Dippel.

Die größten Hindernisse entdeckte Biekowski in der Nord- und Südstadt, an der Wupper und im Gebiet rund um die Ispingrader Straße. "In einigen Bereichen der Innenstadt hat die Verwaltung schon gut gearbeitet. Ich hoffe, dass durch das Kataster die aufgelisteten Bürgersteige in den kommenden drei bis vier Jahre saniert werden", sagte Biekowski. Zurzeit lässt die Stadt Daten für ein umfassendes Straßenkataster erfassen, so dass die Arbeit von Biekowski einfließen könnte. Für ihn steht jedenfalls fest: "Es gibt noch einiges zu tun!" Sein Kataster solle Anreiz sein, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

"Wir haben einen solchen Plan schon erstellt, und einige Straßen aus Biekowskis Liste sind auch schon in Arbeit", sagte Wolf-Rainer Winterhagen, Vorsitzender des Seniorenbeirates. Dippel bestätigte, dass gerade der Bereich Keilbecker Straße in diesem Jahr in Angriff genommen werden soll.

Kyra Springer, Koordinatorin beim Trägerverein "aktiv55plus", betonte, dass die Verbesserungen generationenübergreifend positive Auswirkungen hätten. Auch Kinder mit Rollern oder kleinen Rädchen sowie Mütter mit Kinderwagen würden von abgesenkten Bordsteinen profitieren. "Auch mit Gehstock und Einkaufstüte kann ein Bordstein ein Hindernis sein", sagte sie.

Bürgermeister Johannes Mans versprach, dass nach und nach weitere Bordsteine abgesenkt werden. "Ich bin froh, dass so viele Gruppen einen Blick darauf haben, wie sich die Stadt darstellt", sagte er. Er sei immer gesprächsbereit für solche Anliegen. "Ziel muss sein, genau hinzuschauen. Das kostet oft nicht viel Geld, hat aber eine hohe Bedeutung für die Stadt", sagte er.

Dejan Vujinovic vom Ausschuss für Demografie versprach, dass sich der Ausschuss mit dem Kataster befassen werde, um mit Seniorenbeirat und Trägerverein ein Konzept zu erstellen. Der Seniorenbeirat kündigte an, auch künftig Prioritätenlisten zu erstellen. "Barrierefreiheit muss bei Planungen immer mitgedacht werden", sagte Kyra Springer.

(RP)
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