Radevormwald Biker geben Bever-Treffpunkt nicht auf

Radevormwald · Die Motorradfahrer sind nicht glücklich darüber, dass es am Beverdamm keine Verkaufsbuden mehr gibt. Die BM hörte sich unter den Bikern um. Die steuern zwar immer noch die Talsperre an, vermissen aber die beiden Imbissbuden.

Radevormwald: Biker geben Bever-Treffpunkt nicht auf
Foto: Stephan Büllesbach

Die Entscheidung der Kreisverwaltung, die Sondergenehmigung für die Verkaufsbuden am Parkplatz am Beverdamm nicht weiter zu verlängern, ist vor allem bei den Bikern aus der Umgebung auf wenig Gegenliebe gestoßen. Zu gerne hatten die Motorradfahrer bei gutem Wetter am Wochenende den Treffpunkt mit dem schönen Ausblick über die Bever-Talsperre genutzt, um dort einen Kaffee zu trinken oder ein Eis oder eine Currywurst zu essen.

"Und natürlich um sich zu unterhalten und unter Gleichgesinnten auszutauschen", sagt Holger Türk aus Wermelskirchen. Für den Motorradfahrer, der mit drei Freunden unterwegs ist, war der Stopp am Bikertreff immer wieder ein schöner Abschluss für einen Tag auf dem Motorrad: "Ich fahre schon seit ich 30 bin und war über viele Jahre immer wieder hier." Er werde zwar auch weiterhin kommen, finde es aber schon sehr schade, "dass der Treffpunkt so beschnitten wurde".

 (() Die Buden sind weg, die Werbung für den Bikertreff an der "Zornigen Ameise" ist da. (') Stefan Huxhagen aus Leverkusen steuert die Bever auch weiterhin an.

(() Die Buden sind weg, die Werbung für den Bikertreff an der "Zornigen Ameise" ist da. (') Stefan Huxhagen aus Leverkusen steuert die Bever auch weiterhin an.

Foto: St. Büllesbach / J. Moll

Mit dieser Meinung steht der Wermelskirchener nicht alleine da. Sind doch die Straßen rund um die Bever-Talsperre mit ihrer kurvigen Streckenführung Anziehungspunkt für Biker auch aus der Rheinschiene und dem Ruhrgebiet. Wie auch für Frank Hesper und Simone Triboldi, die beide aus Hattingen nach Hückeswagen gekommen sind: "Ich fahre schon seit 35 Jahren Motorrad und komme seit bald 30 Jahren an den Beverdamm", sagt der Ingenieur. "Es war immer schön, hier andere Biker zu treffen und eine Pause zu machen."

Der Publikumszuspruch habe zuletzt jedoch merklich abgenommen. Frank Hesper ärgert vor allem, dass wegen des Fehlverhaltens einiger, weniger Biker der große und vernünftige Rest kollektiv bestraft werde: "90 Prozent müssen die Konsequenzen tragen, weil zehn Prozent Idioten unterwegs sind. Diese allgemeine Hatz auf Motorradfahrer stört mich enorm."

 Der Parkplatz am Beverdamm ist weiterhin das Ziel von Biker. Ihr Aufkommen ist aber stark zurückgegangen, seit die Buden dort nicht mehr stehen.

Der Parkplatz am Beverdamm ist weiterhin das Ziel von Biker. Ihr Aufkommen ist aber stark zurückgegangen, seit die Buden dort nicht mehr stehen.

Foto: P. Meuter

Und noch eine Sache stößt dem Biker aus Hattingen sauer auf: "Ich habe von jemanden gehört, der sich hier in der Umgebung ein Grundstück gekauft hat und sich nun von uns Motorradfahrern gestört fühlt - und offenbar entsprechenden Einfluss hat. Man informiert sich doch vorher über die Gegebenheiten und macht nicht einfach einen alteingesessenen Treffpunkt kaputt." Dabei könne er es durchaus nachvollziehen, dass die Leute der Lärm von aufheulenden Motorrädern stört. Allerdings wäre es in seinen Augen besser gewesen, gegen die verantwortungslosen Störenfriede auf zwei Rädern gezielt vorzugehen: "Die Krawallbrüder sollen zur Verantwortung gezogen werden. Von mir aus soll die Polizei verschärft kontrollieren und gegen diejenigen einschreiten, die Rallye über den Damm fahren", betont Hesper.

Seine Begleiterin, die ebenfalls schon seit 20 Jahren zum Beverdamm fährt, stört ebenfalls der "Aktionismus", der plötzlich an den Tag gelegt werde: "Der Parkplatz ist ja nun einmal da, ob mit oder ohne Buden", sagt Simone Triboldi. Ironisch ergänzt sie: "Ich könnte jetzt also theoretisch 95 Mal hier hin- und herfahren, dagegen dürfte auch keiner was sagen. Krawall geht auch ohne Bude."

Stefan Huxhagen kommt mit seiner Harley Davidson schon seit vielen Jahren regelmäßig von Leverkusen an den Beverdamm. "Ich habe mir heute an der Tankstelle eine eisgekühlte Pepsi gekauft, weil man hier oben ja nichts mehr bekommt", erzählt er. Im Anschluss werde er noch nach Rädereichen fahren: "Da hat vor kurzem eine Bude aufgemacht, dort kann ich dann eine Currywurst essen."

Auch ihn stört die pauschale Verurteilung der Biker: "Wegen des Lärms, den die Motorflieger auf dem Flugplatz um die Ecke in Wipperfürth machen, hat sich ja offensichtlich auch noch keiner beschwert. Da wird mit zweierlei Maß gemessen." Er findet es ebenfalls sehr schade, dass es den Bikertreff am Beverdamm in seiner ursprünglichen Form nicht mehr gibt. "Ich werde aber auch weiterhin nach Hückeswagen kommen", sagt er.

(RP)
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