Radevormwald BM-Leserin klagt über Müll und Ratten

Radevormwald · Nicht immer wissen Flüchtlinge und Asylbewerber, wie sie ihren Müll richtig entsorgen. Deshalb haben die Stadt und der Abfallwirtschaftsverband schon Infoveranstaltungen durchgeführt. Das hilft nicht immer - wie zurzeit In den Höfen 3.

 Kein schöner Anblick und im Vergleich zur Vorwoche noch harmlos: Müll und Dreck am Haus In den Höfen 3.

Kein schöner Anblick und im Vergleich zur Vorwoche noch harmlos: Müll und Dreck am Haus In den Höfen 3.

Foto: flora treiber

Aus ihrem Fenster mag Anwohnerin Gudrun Tuncal kaum noch schauen. Denn was sie da schräg gegenüber sieht, verschlägt ihr fast immer die Sprache und verdirbt ihr kräftig den Appetit. Ständig liegt Müll vor dem Haus In den Höfen 3, zuletzt hat die Leserin sogar Ratten entdeckt. "Dabei wollte ich nie ein Haustier", bemerkt sie mit einem sarkastischen Unterton.

Zum Spaßen ist ihr wahrlich nicht zumute. Mehrfache Anrufe bei der Stadt hätten nichts gebracht. "Da werde ich nur vertröstet", sagt sie. Dabei habe sie selbst in den vergangenen sieben Wochen mindestens dreimal Sperrmüll beantragt und zweimal eine Abfuhr für Elektroschrott.

In dem betroffenen Haus habe die Stadt auch Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht, die es mit der Mülltrennung aber wohl nicht sonderlich ernst nehmen oder sich gar nicht damit auskennen, berichtet die Leserin am Bürgermonitor der Bergischen Morgenpost. "Am Mittwochmorgen wurde der ganze Schrott auf meinen Antrag hin hier abgefahren, und keine zwei Stunden später lag da schon wieder jede Menge Müll", berichtet die Leserin. Vorm Haus liege eigentlich ständig irgendein Abfall. Sie glaube ja, dass die Bewohner zu faul seien, zu den Containern zu gehen. "Aber nächste Woche ist Ostern, und da haben wir hier den schönsten Ausblick", sagt Gudrun Tuncal wütend.

Als sie neulich die Ratten entdeckt hat, war ihr klar, dass das jetzt kein Spaß mehr sei. "Da hört es bei mir mit der Freundlichkeit auf", sagt sie bestimmt. Bei der Stadt fühle sie sich nicht ernst genommen. Niemand kümmere sich so richtig, es passiere einfach zu wenig.

Was der Anwohnerin in den vergangenen Wochen auch aufgefallen ist: Oft werden Müll, Schrott und Dreck nachts vors Haus gelegt. "Ich sitze hier oft am Fenster und habe das genau beobachtet", sagt sie.

Das Problem In den Höfen ist dem Ordnungsamt bekannt: "Es wird sich auch drum gekümmert", sagt der stellvertretende Leiter Christoph Grimlowski. Für die Betreuung der Bewohner sei zwar das Sozialamt zuständig, aber natürlich pflege das Ordnungsamt einen engen Kontakt zu den Kollegen und auch zum Entsorgungsbetrieb, um möglichst zeitnah den Müll zu entsorgen.

"Immer wieder sprechen wir mit den Bewohnern auch über das Müllsystem und wollen sie auf ein mögliches Fehlverhalten hinweisen", sagt Grimlowski. Außerdem versuche die Stadt immer wieder, auch entsprechende Maßnahmen einzuleiten. "So beantragen wir auf kurzem Dienstweg eine Sperrmüllabfuhr, auch wenn das eigentlich die Bewohner machen müssten", sagt er.

Grimlowski verhehlt aber auch nicht, dass nicht ständig Müll abgeholt werden könne und deshalb sicher auch mal was vor dem Haus liegenbleibe.

Beim Sozialamt im Rader Rathaus war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen - nur so viel: Bestehe eine Gefahr für die öffentliche Ordnung, sei das Ordnungsamt zuständig und werde ganz sicher auch handeln, hieß es auf Anfrage unserer Redaktion.

(RP)
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