Radevormwald Bürgermeisterkandidaten stellen sich den Fragen der Wupperaner
Radevormwald · Der Bürgerverein Wupperorte bot den Bürgern am Freitagabend eine Plattform, um mit den Bürgermeisterkandidaten ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über die Zukunft der Wupperorte zu diskutieren. An welchen Kandidat die Stimme am 13. September geht, hängt für viele Wupperaner eng mit den politischen Ziele für die Orte an der Wupper zusammen.
"Es gibt viele positive, aber auch negative Situationen in unseren Ortschaften, die mit der Hilfe des neuen Bürgermeisters gelöst werden sollen. Heute wollen wir uns nicht nur beschweren, sondern auch Vorschläge für die Politik der nächsten Jahre machen", sagte Hans-Otto Ottfried, zweiter Vorsitzender des Vereins und Moderator der Podiumsdiskussion.
Johannes Mans, Bernd-Eric Hoffmann und Christian Viebach stellten sich nach einer kurzen Vorstellungsrunde den Fragen der Wupperaner, von denen sich mehr als 100 im Haus Kirchstraße 30 versammelt hatten, um an der Diskussion teilzunehmen. Der gemeinsame Kandidat der CDU und SPD, Christian Viebach, will sich als Bürgermeister aktiv für den Wuppermarkt einsetzen und die Jugendarbeit am Standort stärken. "Außerdem müssen wir mehr junge Familien in den Wupperorten ansiedeln und den Ferienspaß mit mehr Aktionen in Richtung Wupper ausweiten", sagte Viebach, der die touristischen Möglichkeiten und die malerische Landschaft als ein "Juwel" beschrieb.
Die ganzheitliche Stadtentwicklung, die auf der Agenda von Bernd-Eric Hoffmann steht, soll auch in den Wupperorten greifen. "Die vielen Industriegebäude, die hier stehen, müssen wir vermarkten und als Gewerbeflächen ausbauen. Das ist der Schlüssel für attraktivere und lebendigere Wupperorte", sagte der Kandidat der UWG und Grünen. Mit einer "kritischen Analyse der Ausgangssituation" will der parteilose AL-Kandidat Johannes Mans Veränderungen schaffen.
Thema des Abends wurde auch die Zukunft der Wirtschaftsförderung unter der Leitung des neuen Bürgermeisters. Mans warf einen kritischen Blick auf die Rader Wirtschaftsförderung. "Die Wirtschaftsförderung ist wichtig, darf aber keine zu hohen Kosten produzieren", sagte er. Hoffmann will die Aufgaben der Wirtschaftsförderung (WFG) klarer definieren. "Die Zuständigkeit muss festgelegt und konkret beschrieben werden, außerdem muss die WFG Geld erwirtschaften." Viebach sieht die Tourismusförderung als wichtiges Aufgabengebiet der WFG und will sie in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ausbauen.
Thema an den Wupperorten ist auch die Flüchtlingspolitik, die dort mit Blick auf die Leerstände diskutiert wird. Alle Bürgermeisterkandidaten sind sich über eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge einig. "Wir müssen den Leerstand nutzen, dürfen aber keine Ghettos entstehen lassen", sagte Hoffmann.