Radevormwald Burg - Finanzierung soll bald stehen

Radevormwald · Bund und Städte bringen 21 Millionen für Sanierung auf. Bewerbungsfrist für weitere neun Millionen vom Land.

Die Zeit läuft. Innerhalb der nächsten zwölf Monate müssen die Verantwortlichen für Schloss Burg rund neun Millionen Euro heranschaffen. Denn nachdem der Bund im zurückliegenden Herbst eine Zusage über 15 Millionen Euro gab, mit deren Hilfe das Wahrzeichen des Bergischen Landes umfassend saniert werden soll, gilt es nun bis Ende 2016 entsprechende Landesmittel zu sichern, da ansonsten auch die Gelder aus Berlin wieder wegfallen würden.

Aus diesem Grund laufen derzeit hinter den Kulissen zahlreiche Gespräche, bei denen geklärt wird, welcher Möglichkeiten zur sogenannten Kofinanzierung der bereits bewilligten Bundesmittel die erfolgversprechendsten sind. Denn klar ist: Die Frist bis Jahresende wollen die drei Eigentümerstädte Solingen, Remscheid und Wuppertal sowie die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) möglichst nicht bis zur Neige ausreizen. "Wir hoffen, dass wir innerhalb der nächsten sechs Monate zu einem Ergebnis gelangen", sagte gestern Annette Nothnagel, die bei der BSW unter anderem für Standortmarketing und Tourismus zuständig ist.

Dabei sind die Wege an die Geldtöpfe des Landes allerdings verschlungener und steiniger als auf den ersten Blick ersichtlich. Da die im Herbst zugesagten Mittel des Bundes aus der Städtebauförderung stammen, können nun Landesgelder mit dem selben Förderungszweck nicht mehr beantragt werden. Und auch Zuschüsse zum Denkmalschutz sind tabu, teilte der zuständige NRW-Bauminister Michael Groscheck (SPD) zuletzt in einem Schreiben an die Bergische Struktur- und Förderungsgesellschaft mit. Gleichwohl ist man bei der BSW vorsichtig optimistisch, die Kofinanzierung des Landes hinzubekommen. Der Grund: Gerade jetzt, zu Beginn eines neuen Jahres, liegen in unterschiedlichen Landesministerien Gelder bereit, die zuvor für andere Projekte bewilligt, aber nicht abgerufen wurden. Restmittel also, die demnächst Schloss Burg zugutekommen könnten.

Tatsächlich ist die Akquise dieser Restmittel ein Vorgehen, dass die Verantwortlichen schon seit längerem bei unterschiedlichen Projekten immer wieder in Betracht ziehen. "So lassen sich Gelder aus verschiedenen Töpfen beschaffen", hatte Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter noch in dieser Woche im Gespräch mit unserer Redaktion betont.

Dass beim Land die prinzipielle Bereitschaft besteht, die Sanierung von Schloss Burg zu sichern, daran hegen die Verantwortlichen im Bergischen jedenfalls keinen Zweifel. "Das Land hilft uns sehr", sagte beispielsweise Annette Nothnagel von der BSW, die gleichwohl auch weiß, dass die Beschaffung der neun Millionen Euro einem Kraftakt gleichkommt. Immerhin, so Nothnagel, sei es augenblicklich "eher schwierig" Gelder aus öffentlichen Töpfen zu erhalten. Das indes ist im Fall Schloss Burg unumgänglich, da der Verfall des alten Gemäuers seit geraumer Zeit unaufhaltsam fortschreitet. So wird beispielsweise die Reparatur der Böschungsanlage schon jahrelang hintangestellt. Und auch andere Bereiche des historischen Baus bedürfen dringend einer umfassenden Sanierung. Dementsprechend hängt die Zukunft des Wahrzeichens von der endgültigen Bewilligung der Mittel ab, wobei es in diesem Jahr zunächst einmal nur darauf ankommt, die Finanzierung sicherzustellen. Die Gelder selbst würden in den folgenden Jahren nach und nach abgerufen werden. Die Bundeszuschüsse (15 Millionen) sind bis 2021 zugesagt

(RP)
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