Radevormwald Busch: "Keine Differenzen in der Fraktion der CDU"

Radevormwald · Von einer turbulenten Sitzung wollte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Dietmar Busch nicht sprechen. Wohl aber von einem etwas "anderen Verlauf als erwartet". Kollege Thomas Lorenz hatte den Fraktionsmitgliedern am Dienstagabend mitgeteilt, dass er mit sofortiger Wirkung die Fraktion verlässt, weil ihm das Zusammenwirken und der Schulterschluss mit der SPD zu eng sei und er Probleme mit der Arbeit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft habe.

 Dietmar Busch ist stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender.

Dietmar Busch ist stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender.

Foto: cdu

"Das kam nicht ganz so überraschend, und die Arbeit der CDU in Rade geht jetzt auch weiter", sagte Busch. Innerhalb der Fraktion habe es viele Gespräche gegeben, weil man eine enge Zusammenarbeit nicht so schnell beendet. "Aber inhaltlich passten gewisse Sichtweise nicht mehr zusammen, und die Ansichten von Lorenz wurden nicht von der Mehrheit der Fraktion so gesehen", sagte Busch. "Es gibt jetzt aber keine Differenzen innerhalb der Fraktion der CDU, denn wir wollen auch weiter kooperativ mit Lorenz zusammenarbeiten. Obwohl wir abwarten müssen, welchen politischen Weg er einschlägt", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Man hoffe, auch künftig auf einen Schulterschluss in gewissen Punkten. Zum jetzigen Zeitpunkt könne er sich aber noch nicht zu möglichen Konsequenzen und weiteren Schritten der CDU äußern.

Er habe keine Befürchtungen, dass weitere Fraktionsmitglieder den eingeschlagenen Weg zusammen mit der SPD nicht weiter mitgehen wollen. Busch kündigte an, dass die Rader CDU auch künftig das Optimum für die Bürger und die Stadt erreichen wolle. Im März hatten die beiden größten Fraktionen ein gemeinsames Positionspapier mit der politischen Marschroute für die Zeit bis 2020 vorgelegt - inklusive gemeinsamer Bürgermeisterkandidat mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Christian Viebach. Der wollte sich gestern zum Rückzug von Thomas Lorenz nicht äußern.

Fest steht: Bis gestern war Lorenz noch Mitglied der CDU. Und sein direkt gewonnenes Ratsmandat will er auch in Zukunft als fraktionsloses Mitglied im Rader Stadtrat behalten. Gestern Mittag dann kündigte der 61-Jährige an, sich am Freitagmittag zu seinen weiteren politischen Plänen in Radevormwald äußern zu wollen. Zuvor hatte er auch schon Bürgermeister Dr. Josef Korsten von seinem Rückzug berichtet. "Ich habe alle Fraktionen informiert", sagte er. Ob Lorenz seinen Vorsitz im Ausschuss für Schule und Kultur behält, entscheide nicht er, sondern die Ratsfraktionen. "Es gibt keine Regel, dass Lorenz den Posten nicht behalten darf", sagte Korsten. Der Rat der Stadt habe die Ausschüsse besetzt, Änderungen seien nur per Antrag der Ratsfraktionen möglich und müssten vom Rat entschieden werden. Auch mit der Mitgliedschaft in einer Partei habe dieses Prozedere nichts zu tun.

So könnte Lorenz bis zum Ende der Legislaturperiode Ausschussvorsitzender bleiben. Im Rat verliert die CDU aber ein Mandat und kommt auf 14. Neben Lorenz sind Klaus Haselhoff und Fritz Ullmann fraktionslose Ratsmitglieder.

(RP)
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