Radevormwald CDU und SPD für die Sekundarschule

Radevormwald · Die beiden Vorsitzenden Christian Viebach (CDU) und Dietmar Stark (SPD) haben die Entscheidung ihrer Fraktionen bekanntgegeben. Rade soll Schulschwerpunkt bleiben. Die Armin-Maiwald-Schule wird zum Teilstandort.

 In der Stadt wird 2016 ein zweiter Versuch unternommen, eine Sekundarschule einzurichten. Bei einem Erfolg würde auch die Lücke der Hauptschule wieder geschlossen. Auch die Realschule liefe dann aus.

In der Stadt wird 2016 ein zweiter Versuch unternommen, eine Sekundarschule einzurichten. Bei einem Erfolg würde auch die Lücke der Hauptschule wieder geschlossen. Auch die Realschule liefe dann aus.

Foto: Schwarze-Blanke

Die beiden großen Fraktionen haben gestern ihre schulpolitische Entscheidung veröffentlicht. Wie in der Schulausschuss-Sitzung angedeutet, wird es einen zweiten Anlauf einer teilintegrierten Sekundarschule geben. Viebach und Stark betonten, dass dieser zweite Versuch auch mit den Leitern der Grundschulen und von Realschule und Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) abgesprochen ist und von diesen unterstützt wird.

"Wir sind sehr erfreut, dass auch die Schulleitung der Realschule der neuen Schulform sehr offen gegenübersteht", sagt Viebach und sieht darin ein entscheidendes Zeichen. "Schulleiter Ralf Grünewald hat uns gegenüber angekündigt: Wir schießen nicht quer", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Es sei wichtig gewesen, die Schulentscheidung um ein Jahr zu verschieben, um wirklich noch einmal alle Möglichkeiten durchzuspielen und zu diskutieren. Rade sei die erste Stadt, die einen zweiten Sekundarschul-Anlauf erst im zweiten Jahr nach dem Scheitern des ersten Versuchs unternimmt.

Die Entscheidung für die Sekundarschule sei nach sehr vielen Gesprächen in den Fraktionen und mit den Kollegen aus Hückeswagen gefallen. Die Hückeswagener seien sehr offen und kollegial mit der Radevormwalder Entscheidung umgegangen. Viebach und Stark sprechen von einer sehr guten interkommunalen Zusammenarbeit, auch wenn es nur bei der Förderschule eine gemeinsame Schulen geben wird.

"Die neue Sekundarschule, die auch als kleine Schwester der Gesamtschule bezeichnet wird, soll die erfolgreiche Arbeit der Haupt- und Realschule fortführen", sagt Viebach. Man habe alle Varianten durchgespielt und viele Argumente ausgetauscht. Sehr wichtig sei für die beiden Fraktionen, dass das Theodor-Heuss-Gymnasium durch die jetzige Entscheidung gestärkt werde. "Bei einer Gesamtschule mit Oberstufe in Hückeswagen sähen wir die Gefahr, dass viele Schüler nach der Klasse zehn auf ihrer Schule bleiben wollen und dadurch das Gymnasium Nachteile erlangt, vielleicht sogar in Gefahr gerät", sagt Dietmar Stark. Mit der jetzigen Entscheidung wollen die beiden großen Fraktionen die Stadt insgesamt stärken. Jedes Kind könne damit in der Stadt demnächst wieder den Schulabschluss seiner Wahl machen.

Der Status quo mit Erhalt von Realschule und Gymnasium sei keine Alternative, weil die Eltern ihre Kinder in der Stadt ihres Wohnortes zur Schule schicken wollen und nicht in Hückeswagen, Halver oder Lennep. "Es gilt, die Ängste der Eltern ernst zu nehmen, sie aber dann auch zu überzeugen, dass sie ihre Kinder auf die neue Schule in der Stadt schicken", sagt Stark.

Zum Thema "Gesamtschule nur für Radevormwald", wie es UWG, Grüne und AL befürworten, sagt Stark, dass die Stadt in den vergangenen zehn Jahren sehr viel für das THG getan habe und sich diese Schule sehr stark verbessert habe. "Ein Nebeneinander von Gesamtschule und Gymnasium geht nicht", sagt Stark und ergänzt, "wir wollen das Gymnasium nicht opfern." Christian Viebach ergänzt, dass man bei einer Gesamtschule auf den Widerstand zahlreicher Eltern stoßen würde. "Wir sind auch der Überzeugung, dass eine erforderliche Anmeldezahl von mindestens 100 Schülern aus Rade bei 186 Schülern nicht erreicht würde", sagt Viebach.

Eine Verbund-Sekundarschule habe die Stadt Hückeswagen abgelehnt.

Beschlossen worden ist auch, dass die Förderschule in Bergerhof erhalten bleibt, aber als Nebenstandort zu Hückeswagen. "In der Nachbarstadt besuchen mehr Kinder die Förderschule", sagt Viebach. Wipperfürth wird seine Förderschule bereits in diesem Sommer auflösen. "Dadurch", so Dietmar Stark, "bleibt den Eltern auch diese Schulform in Rade erhalten."

(RP)
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