Radevormwald Chor und Orchester harmonieren

Radevormwald · In der Lutherischen Kirche an der Burgstraße erklangen Sonntagnachmittag festliche Orchester- und Orgelklänge sowie schöner Chorgesang. Das große Konzert setzte feierlich den Schlusspunkt des Kirchenjahres am Ewigkeitssonntag.

 Martin Scheibner dirigierte Chor und Orchester. Melancholischer Gesang, romantische Streicherklänge und feierliche Choräle bildeten zusammen das gelungene Konzert in der Lutherischen Kirche.

Martin Scheibner dirigierte Chor und Orchester. Melancholischer Gesang, romantische Streicherklänge und feierliche Choräle bildeten zusammen das gelungene Konzert in der Lutherischen Kirche.

Foto: moll

Namen großer Komponisten standen am Sonntag beim Konzert der Lutherischen Kirchengemeinde im Mittelpunkt. Doch was die Besucher zum Teil musikalisch erleben konnten, das waren eher weniger bekannte Werke. Das Collegium Musicum Krefeld hatte die Stücke für ihre Premiere in der Kirche an der Burgstraße ausgewählt. Dazu gehörten Sätze wie die "Sarabande" und "Gavotte" aus der Holberg-Suite von Edvard Grieg. Die Musik des Orchesters, das von Heinz Klaus dirigiert wurde, erwies sich als Balsam für die Seele. Der Wohlklang der Streichinstrumente ließ dem Zuhörer viel Freiraum, den Gedanken nachzugehen. Auch das Puccini-Stück "Crisantemi", auf das vermutlich viele der Konzertbesucher insgeheim gewartet hatten, konnte tief beim Zuhören zu Herzen gehen. "Die Musiker des Orchesters sind von der Akustik der Kirche ganz begeistert", sagte Kantor Martin Scheibner. Er hatte erst vergangene Woche zusammen mit dem Orchester einige Stücke in Krefeld geprobt.

Der Kontakt zum "Collegium Musicum" war durch private Kontakte entstanden. Gerne hatte Scheibner das Orchester nach Radevormwald eingeladen und würzte das geplante Konzert auch sogleich mit der Kantorei Hückeswagen unter Leitung von Ingrid Kammerer und dem Paul-Gerhardt-Chor Radevormwald, dessen Leiter er ist. So gut ausgestattet, wagte der Kantor das Konzert, dessen Musikzusammenstellung nicht besser zu einem Ewigkeitssonntag passen konnte.

Feierlich gestaltete sich der Auftakt mit einem Orgelkonzert in B-Dur von Georg Friedrich Händel. Hierzu nahm Scheibner an der Orgel Platz und unternahm den musikalischen Dialog mit dem Orchester. Akustisch füllte dieses bei seinem Einsatz den Kirchenraum ein, konterte dann den zarteren Orgelklängen beim Adagio und dem abschließenden Allegro. Auch die Choräle von Johann Sebastian Bach setzte der Chor gekonnt um. Chor und Orchester, vereint auf der Empore, gaben dem Konzert eine Harmoniewolke, die sich über das ganze Kirchenschiff erstreckte. "Nun lasst uns Gott, dem Herren" und "Jesus bleibet meine Freude" gehörten zum brillanten Klangerlebnis. Chorgesang verband sich später mit der Orgel, was bei "Deine Hand, starker Gott" von Cesar Franck ebenfalls imposant klang.

Etwas überraschend waren zwei Abendlieder im Programm, für dessen musikalische Umsetzung sich die Chorgemeinschaft sowie das Orchester stark machten. Max Reger und Clement Scholefield waren die Komponisten der weltlichen Lieder, die in der Kirche ebenfalls einen feierlichen Charakter erhielten. Werke von Maurice Bevan, Herbert Sack, Alexander Glazunov und William Monk gehörten weiter zum Programm. Melancholischer Gesang, romantische Streicherklänge und feierliche Choräle bildeten zusammen das gelungene Konzert. Während lautlose Wirkungszeiten die einzelnen Programmpunkte voneinander trennten, erschall zum Abschluss des Konzertes tosender Beifall. Den Besuchern hatte es gefallen. Jetzt endlich durften sie es auch lautstark zeigen.

(sig)
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